Der Beruf der Bürokauffrau – seit 2014 offiziell als “Kauffrau für Büromanagement” bezeichnet, gehört zu den beliebtesten kaufmännischen Berufen in Deutschland. Er ist besonders für Menschen geeignet, die Freude an Organisation und Kommunikation haben. Bürokauffrauen übernehmen verwaltende und kaufmännische Aufgaben in Unternehmen verschiedener Branchen. Doch wie viel verdient man als Bürokauffrau eigentlich?
Tätigkeiten als Bürokauffrau
Anders als bei der Arbeit als Kauffrau im Einzelhandel – beispielsweise als Kauffrau bei Lidl – liegt der Fokus beim Beruf der Bürokauffrau auf organisatorischen Tätigkeiten. Bürokauffrauen sind die zentralen Anlaufstellen für organisatorische und kaufmännische Abläufe in Unternehmen. Die Tätigkeiten einer Bürokauffrau sind vielfältig und können sich von Unternehmen zu Unternehmen stark unterscheiden. Trotzdem gibt es einige Aufgaben, die in vielen Bereichen anfallen und von ihnen erfüllt werden. Ein großer Teilbereich sind Organisations- und Verwaltungsaufgaben. Dazu gehören die Koordination von Terminen und Meetings sowie die Verwaltung von Dokumenten, Akten – sowohl physisch als auch digital. Der digitale Schriftverkehr fällt unter den gleichen Aufgabenbereich. In vielen Unternehmen ist die Digitalisierung von Akten ein fortlaufender und sehr aufwändiger Prozess, der viel Zeit und Sorgfalt in Anspruch nimmt. Als Bürokauffrau kann man bei dieser Umstellung eine unterstützende Rolle einnehmen. Die Buchhaltung ist ebenfalls ein Bereich, der in den Aufgabenbereich als Bürokauffrau fällt. Das bedeutet die Erstellung und Prüfung von Rechnungen, die Überwachung von Zahlungseingängen und das Mahnwesen, wenn Komplikationen mit Rechnungen auftreten. Das Erstellen von Monats- und Jahresabschlüssen ist ebenfalls Teil der Buchhaltung.
Abhängig von der Aufteilung innerhalb des Unternehmens ist Kommunikation und Kundenbetreuung eine mögliche Aufgabe als Bürokauffrau. Darunter fallen die Pflege von Kunden- und Lieferantenkontakten sowie die Beantwortung von Anfragen und Reklamationen. Je nach Branche können weitere Schwerpunkte wie Einkauf, Personalverwaltung oder Marketing hinzukommen. Oft fallen auch Unterstützungsleistungen bei der Organisation von Veranstaltungen an.
Verdienst: Bürokauffrau in Deutschland
Der Verdienst als Bürokauffrau hängt von Faktoren wie der Region, Berufserfahrung, Branche und Weiterbildungen ab. Wer sich darüber Gedanken macht, diesen Beruf zu erlernen, der sollte einige Eigenschaften mitbringen, um erfolgreich zu sein. Dazu gehören Organisationstalent und eine strukturierte Arbeitsweise, aber auch eine Stärke für Kommunikation und das Arbeiten im Team.
Gehalt während der Ausbildung
Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und erfolgt dual – also im Betrieb und in der Berufsschule. Die Inhalte der Ausbildung sind die Grundlagen der Büroorganisation und Arbeitsprozesse sowie das Erlernen von Rechnungswesen und Buchhaltung. Auch Kommunikations- und Präsentationstechniken sowie der Umgang mit modernen Bürosoftware Anwendungen spielen eine große Rolle. Im Betrieb lernt man parallel die alltäglichen Aufgaben kennen – beispielsweise die Organisation von Bürotätigkeiten, Kundenkommunikation und kaufmännische Prozesse. Man wird schrittweise in verschiedene Abteilungen wie die Buchhaltung, das Personalwesen, Marketing und den Einkauf eingeführt. Die Ausbildung endet mit einer Abschlussprüfung, die aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil besteht. Das Gehalt entwickelt sich von ca. 850 bis 1.000 Euro brutto/Monat im ersten Ausbildungsjahr bis zu etwa 1.000 bis 1.200 Euro brutto/Monat im dritten Ausbildungsjahr.
Einstiegsgehalt nach der Ausbildung
Direkt nach der Ausbildung beträgt das Gehalt zwischen 2.200 und 2.800 Euro brutto/Monat, kann sich aber abhängig von der Branche, in der man arbeitet, unterscheiden. Im öffentlichen Dienst gibt es tendenziell etwas höhere Einstiegsgehälter, während man als Bürokauffrau im Handwerk oder in kleineren Unternehmen mit einem geringeren Gehalt einsteigt. Je mehr Berufserfahrung man mitbringt, desto höher wird das Gehalt mit der Zeit – vor allem dann, wenn man eine leitende Position einnimmt.
Weiterbildungen und Spezialisierungen
Es gibt viele Möglichkeiten, sich als Bürokauffrau weiterzubilden. Die beiden häufigsten Wege sind die geprüfte Fachwirtin für Büro- und Projektorganisation und die Weiterbildung zur Betriebswirtin oder kaufmännischen Leitung. Verschiedene Zusatzqualifikationen – zum Beispiel im Bereich Personalwesen oder Controlling – erhöhen die Einkommenschancen. Der Beruf der Bürokauffrau bietet eine solide Grundlage für kaufmännische Tätigkeiten und vielseitige Entwicklungsmöglichkeiten. Das Gehalt variiert stark je nach Berufserfahrung, Weiterbildung und Branche. Eine Spezialisierung oder ein Aufstieg in eine Leitungsposition kann das Gehalt deutlich verbessern und den Beruf langfristig attraktiv machen.