Polnische Handwerker: Fachkräfte mit Erfahrung sind stark gefragt
Ob Hausbau, Renovierung oder Ausbau – gute Handwerker sind gefragt wie nie. Doch während die Nachfrage nach zuverlässigen Fachkräften in Deutschland stetig steigt, bleibt das Angebot in vielen Regionen begrenzt. Wer sich derzeit umhört, hört immer wieder denselben Satz: „Wir sind ausgebucht.“ In dieser Lücke haben sich in den letzten Jahren vor allem polnische Handwerker einen festen Platz erarbeitet. Sie sind kompetent, zuverlässig und oft deutlich flexibler, was Verfügbarkeit und Preise angeht. Aber wie funktioniert das eigentlich – und worauf sollte man achten?
Gute Arbeit, faire Konditionen
Die Gründe, warum viele Menschen auf Handwerker aus Polen setzen, sind vielfältig. Einerseits bringt das Land eine lange handwerkliche Tradition mit – insbesondere in Bereichen wie Bau, Elektro, Sanitär oder Fliesenlegen. Viele polnische Handwerker haben bereits in ihrer Heimat fundierte Ausbildungen absolviert und jahrelange Erfahrung gesammelt, bevor sie in Deutschland tätig wurden. Andererseits sind sie oft bereit, auch kleinere oder kurzfristige Aufträge zu übernehmen – ein Bereich, den viele lokale Betriebe aus Kapazitätsgründen nicht abdecken. Hinzu kommen in manchen Fällen günstigere Preise, was vor allem bei privaten Bauherren oder Hausbesitzern eine Rolle spielt. Dabei sollte aber klar sein: Auch bei polnischen Handwerkern gilt – gute Arbeit hat ihren Preis. Wer ausschließlich nach dem günstigsten Angebot sucht, riskiert Abstriche bei Qualität und Verlässlichkeit.
Flexibilität und Einsatzbereitschaft
Ein oft genannter Vorteil liegt darin, dass polnische Handwerker als unkompliziert und lösungsorientiert gelten. Viele arbeiten im Team, bringen ihre eigenen Werkzeuge mit und haben ein gutes Auge dafür, was vor Ort praktisch umsetzbar ist. Termine werden meist eingehalten, und auch längere Arbeitstage oder Wochenendarbeiten sind – je nach Absprache – oft möglich. Einige Betriebe aus Polen sind mittlerweile darauf spezialisiert, gezielt in Deutschland tätig zu sein. Sie reisen projektbezogen an, erledigen die Arbeit innerhalb weniger Tage und sind danach wieder unterwegs zum nächsten Auftrag. Gerade bei zeitkritischen Vorhaben kann das ein klarer Vorteil sein – etwa, wenn ein Dach vor dem Winter dicht sein muss oder ein Badumbau termingerecht abgeschlossen werden soll.
Was ist rechtlich zu beachten?
Wer polnische Handwerker beauftragen will, sollte sich auch mit den rechtlichen Rahmenbedingungen befassen. Grundsätzlich ist es EU-Bürgern erlaubt, in Deutschland zu arbeiten – entweder als Angestellte eines Unternehmens oder im Rahmen einer selbstständigen Tätigkeit. Wichtig ist dabei, dass sie alle notwendigen Nachweise erbringen können: etwa eine Gewerbeanmeldung, eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer oder – im Fall von Entsendungen – eine sogenannte A1-Bescheinigung. Für Auftraggeber heißt das: Nicht einfach jemanden „auf gut Glück“ beauftragen, sondern sich vorab vergewissern, dass alles korrekt abläuft. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann auch auf Vermittlungsplattformen oder spezialisierte Agenturen setzen, die seriöse und geprüfte Kontakte anbieten. Auch eine schriftliche Vereinbarung über Leistungen, Fristen und Preise ist sinnvoll – wie bei jedem anderen Handwerksauftrag auch.
Mehr als nur eine Alternative
Polnische Handwerker sind längst kein Geheimtipp mehr, sondern in vielen Regionen ein fester Bestandteil des handwerklichen Alltags geworden. Sie schließen Lücken, bringen frischen Wind, verstehen moderne Entwicklungen in der Branche und oft auch eine gute Portion Einsatzfreude mit. Wichtig ist dabei, die Zusammenarbeit professionell anzugehen – mit klaren Absprachen, fairen Bedingungen und gegenseitigem Respekt. Denn am Ende zählt, wie gut die Arbeit gemacht wird.