Als Rettungssanitäter übernimmt man viel Verantwortung. Man muss in Notfällen einen kühlen Kopf bewahren und in der Lage sein, schnell lebensrettende Entscheidungen zu treffen. Die Arbeit als Rettungssanitäter ist oftmals überfordernd und anstrengend, birgt aber auch viel Spannung und Freude, wenn man einem Menschen in Not helfen kann. Doch wie viel verdient man als Rettungssanitäter und wie kann man den Beruf erlernen?

Was genau macht ein Rettungssanitäter?

Rettungssanitäter haben verschiedene Aufgaben in den Bereichen Krankentransport und Einsatzfahrten im Rettungswagen. Bei Krankentransporten fahren die Rettungssanitäter die kranke oder verletzte Person in ein anderes Krankenhaus, eine Rehaklinik oder nach Hause. Es besteht keine akute Gefahr oder Notsituation. Die Aufgabe ist lediglich der Transport von A nach B sowie die medizinische Überwachung.

Bei Einsatzfahrten im Rettungswagen sieht das anders aus. Mitfahrer sind in der Regel mindestens zwei Personen – einerseits ein Notfallsanitäter und zum anderen ein Rettungssanitäter. Oftmals ist der Rettungssanitäter für das Fahren des Einsatzfahrzeuges verantwortlich und kümmert sich darum, dass man schnell zum Einsatzort gelangt. Vor Ort müssen die Sanitäter Hand in Hand arbeiten, zügig Entscheidungen treffen und die Akutheit des Notfalls abschätzen. In der Regel findet die Erstversorgung noch am Platz des Geschehens statt. Nach der ersten Untersuchung des Patienten wird entschieden, ob dieser mit ins Krankenhaus genommen werden muss. Auf dem Weg dorthin kümmert sich einer der Sanitäter um den Patienten, damit dieser gut versorgt und bereit für die Übergabe an das Krankenhauspersonal ist. 

Ausbildung und Vergütung eines Rettungssanitäters

Mit einer Dauer von drei bis sechs Monaten ist die Ausbildung zum Rettungssanitäter eine der kürzesten Ausbildungen Deutschlands. Sie besteht aus drei Teilen – einem Theorieteil und zwei Praxisteilen. 

Theorie

Im theoretischen Teil der Ausbildung zum Rettungssanitäter werden den Auszubildenden die medizinischen Grundlagen näher gebracht sowie rechtliche Aspekte erläutert. Der Hauptfokus liegt auf der Notfallversorgung, damit die zukünftigen Sanitäter wissen, wie sie in brenzligen und lebensgefährlichen Situationen zu handeln haben.

Praxis im Krankenhaus

Einer der beiden praktischen Teile findet im Krankenhaus statt. Er wird in Form eines Praktikums absolviert und die Dauer beträgt circa 160 Stunden. Die angehenden Rettungssanitäter wechseln dabei in der Regel zwischen verschiedenen Stationen – von Notaufnahme bis hin zu Anästhesie und Intensivmedizin.

Praxis beim Rettungsdienst

Der zweite praktische Teil der Ausbildung wird direkt beim Rettungsdienst absolviert und dauert ebenfalls um die 160 Stunden. Die Auszubildenden begleiten echte Einsatzfahrten im Rettungswagen und helfen bei der Erstversorgung der Notfallpatienten. 

Am Ende der Ausbildung müssen die Anwärter eine staatliche Prüfung ablegen, die aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil besteht. Wenn diese Prüfung erfolgreich abgeschlossen ist, werden die Auszubildenden zu staatlich anerkannten Rettungssanitätern und können fortan in dem Feld arbeiten. 

Während der Ausbildung verdienen die Anwärter in der Regel nichts. Sie müssen selbst für die Ausbildungs- und Prüfungsgebühren etwa 1.000 bis 3.000 Euro zahlen. Wenn ein Führerschein der Klasse C1 benötigt wird, damit man den Rettungswagen im Einsatz fahren darf, müssen die Kosten dafür ebenfalls von den Auszubildenden getragen werden. 

Es gibt einige Ausnahmen, bei denen die anfallenden Kosten für die Rettungssanitäter-Ausbildung gezahlt werden. Je nachdem, in welchem Unternehmen man bereits arbeitet, könnte es sein, dass der Arbeitgeber die Ausbildungsgebühren trägt und einem für die Zeit der Ausbildung ein Gehalt zahlt. Beispiele für Arbeitgeber, die eine Weiterbildung zum Rettungssanitäter zahlen, sind die Johanniter oder die ASB. Ebenfalls gibt es Förderprogramme (zum Beispiel über die Arbeitsagentur) oder die Möglichkeit, die Ausbildung während eines FSJ bezahlt zu bekommen. 

Der Lohn, den ein fertig ausgebildeter Rettungssanitäter erhält, variiert je nach Arbeitgeber und Tarifvertrag. Die Gehaltsspanne geht von 3.200 Euro bis hin zu 4.500 Euro. Das Bundesland, in dem man als Rettungssanitäter in Deutschland am meisten verdient, ist Rheinland-Pfalz. 

Unterschied zwischen Rettungs- und Notfallsanitäter

Im Bereich der Notfallmedizin gibt es sowohl Rettungs- als auch Notfallsanitäter. Diese unterscheiden sich in einigen Punkten und sind deshalb nicht zu verwechseln. Die Ausbildung ist der erste Faktor, bei dem sich die verschiedenen Berufe deutlich differenzieren. Während man innerhalb von drei Monaten Rettungssanitäter werden kann, dauert die Ausbildung zum Notfallsanitäter drei Jahre und gilt als staatlich anerkannte Berufsausbildung. Zum Zeitpunkt eines Notfalls unterstützt und assistiert der Rettungssanitäter den Notfallsanitäter und führt lediglich Basismaßnahmen durch. Der Notfallsanitäter hingegen kann komplexe medizinische Maßnahmen durchführen – zum Beispiel eine Reanimation oder Intubation. Er hat daher auch mehr Entscheidungsbefugnisse und trägt eine größere Verantwortung.