Eine Krankenschwester zu sein, ist für viele nicht nur eine sehr erfüllende Tätigkeit, indem man kranken Menschen wieder auf die Beine hilft, sondern mitunter auch sehr anstrengend. Das machte sich vor allem während der Corona-Pandemie bemerkbar, mit welcher sich ein großes Loch im Pflegesektor aufgetan hat und viele ihren Unmut über eine zu geringe Bezahlung kundgetan haben. Dabei ist die Tätigkeit als Krankenschwester vielseitig und gekennzeichnet durch unregelmäßige Arbeitszeiten, ein hohes Arbeitstempo und wenig Pausen. Doch wie gestaltet sich das monatliche Gehalt von Krankenschwestern eigentlich in Zahlen?
Das Krankenschwester Gehalt in der Ausbildungsphase
Dass Auszubildende (Azubis) generell mit einer geringen Bezahlung zu kämpfen haben, ist hierzulande leider gegenwärtig und fast schon Standard. Dabei gehören Azubis in der Krankenpflege zu den bestbezahlten Auszubildenden in Deutschland.
Der Kernpunkt, warum Krankenschwestern bzw. Azubis in der Krankenpflege große Unterschiede bei den Gehältern erleben, besteht in der Tatsache, dass es in der Krankenpflege keinen verbindlichen Tarifvertrag gibt, wie es beispielsweise bei Ärzten der Fall ist. Wenn ausnahmsweise ein Tarif besteht, erhalten Azubis im ersten Ausbildungsjahr etwa 1.140 € brutto im Monat, im zweiten Jahr 1.200 € und im letzten Jahr 1.300 €. Da Corona viel Kritik im Rahmen der Pflegeausbildung ausgelöst hat, gibt es seit dem 01. Januar 2020 eine neue Ausbildungsmöglichkeit in Form einer generalistischen Pflegeausbildung.
Krankenschwestern können sich Zuschläge durch Spät-, Nacht-, Sonn- und Feiertagsdienste erarbeiten.
Gehalt einer examinierten Krankenschwester
Das durchschnittliche Gehalt einer examinierten Krankenschwester liegt mit 3.415 € vergleichsweise deutlich höher als bei Fachkräften in der Altenpflege, die circa 2.877 € bekommen. Zudem fällt auf, dass Fachkräfte in der Krankenpflege gegenüber allen Beschäftigten in Deutschland mehr verdienen.
Einfluss auf das Gehalt nach der Region
Regionale Unterschiede machen sich beim Krankenschwester Gehalt bemerkbar. Beschäftigte verdienen in Ostdeutschland im Durchschnitt 21 % weniger als in Westdeutschland. Auch das mittlere Krankenschwester Gehalt liegt in Ostdeutschland mit 3.107 € etwa 12 % unter dem im westlichen Teil des Landes mit 3.493 €.
Einfluss auf das Gehalt nach Bundesländern
Auch die Station im jeweiligen Bundesland schlägt sich auf die Unterschiede hinsichtlich des Gehalts nieder. Bei den Fachkräften in der Krankenpflege reicht die Spannweite von 3.006 € in Brandenburg bis zu 3.644 € im Saarland. Bei diesem Vergleich muss allerdings auch die unterschiedliche Höhe der Lebenshaltungskosten berücksichtigt werden. Das dürfte die Differenzen der Reallöhne etwas mindern. So müssen zum Beispiel Krankenpfleger in Saarbrücken oftmals mehr Miete zahlen als in Potsdam.
Einfluss auf das Gehalt nach Alter
Neben Region und Bundesland hängt die Gehaltshöhe in der Krankenpflege vor allem von der Dauer der Berufsausübung ab. Ältere Mitarbeiter verdienen – wie so oft – mehr als Berufsanfänger.
Weiterbildung über eine sogenannte Aufstiegsfortbildung
Die Krankenschwester hat zahlreiche Möglichkeiten, sich für einen beruflichen Aufstieg weiterzubilden. Eine Weiterbildung ist spezialisiert auf bestimmte Fachbereiche. Ein vertiefendes Fachwissen und erweiterte Kompetenzen werden hierbei vermittelt. Sich fachspezifisch zu spezialisieren, ist als Krankenschwester in vielen Bereichen machbar.
Der Krankenschwester eröffnet sich mit einer Fortbildung auch Optionen für eine Position als Stationsleiterin oder als Oberschwester.
Krankenschwestern haben die Wahl folgender Fortbildungen/Weiterbildungen:
- Anästhesie
- Intensivpflege
- Onkologie
- Fortbildung zur Hygienefachkraft
- Fortbildung zur Fachwirtin in Notfallmedizin
- Fortbildung zur Qualitätsmanagerin