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StartKarriereZwischen Bauklötzen und Elternabend: Wie viel verdient man als Kindergärtnerin?

Zwischen Bauklötzen und Elternabend: Wie viel verdient man als Kindergärtnerin?

Die Erziehung ist einer der relevantesten Bestandteile im Leben jedes Menschen. Ein Kind zu erziehen ist eine sehr wichtige Aufgabe und benötigt viel Geduld, Verantwortungsbewusstsein und Energie. 1840 wurde der erste Kindergarten der Welt in Thüringen eröffnet. Mittlerweile ist das System der Kindertagesstätten nicht mehr aus der Gesellschaft wegzudenken und wird in Deutschland jährlich von circa 3,5 Millionen Kindern genutzt. Ohne die Erzieher wäre das nicht möglich. Sie bilden das Herz der Kindertagesstätten und kümmern sich täglich um das Wohlergehen und die Erziehung der Kinder. Doch wie viel verdient man als Kindergärtnerin eigentlich?

Wie wird man Kindergärtnerin?

Der Werdegang zur voll ausgebildeten Kindergärtnerin variiert in Deutschland stark und ist bundeslandabhängig. In der Regel benötigt man aber mindestens einen Realschulabschluss, beziehungsweise einen Hauptschulabschluss mit anschließender Ausbildung im sozialen Bereich. Oftmals verlangen Ausbilder auch ein Vorpraktikum in Richtung Kindererziehung. Die klassische schulische Ausbildung zum Erzieher wird an einer Fachschule absolviert und dauert 3 bis 5 Jahre. Die praxisintegrierte Ausbildung ist die zweite Option, Erzieher zu werden und dauert etwa 3 Jahre. Hier ist die Ausbildung deutlich praxisorientierter und der Auszubildende verbringt bereits viel Zeit im Kindergarten. 

Einige Kurse für die Ausbildung behandeln Themen wie

  • Pädagogik und Didaktik
  • Psychologie
  • Rechtskunde
  • Kommunikation

All diese Fachbereiche sind für die Kindererziehung extrem relevant und spielen in der Erzieherausbildung und im späteren Berufsalltag eine große Rolle. 

Wie viel verdient man als Kindergärtnerin?

Das Gehalt kann natürlich je nach Erfahrung, Leistung und Bedarf variieren. Das Ausbildungsgehalt eines Erziehers ist dabei deutlich geringer als das tatsächliche Gehalt nach der Ausbildung. 

Als frische Kindergärtnerin verdient man etwa 2.930 Euro brutto, also ungefähr 35.000 Euro pro Jahr. Ab einer Berufserfahrung von circa 5 Jahren kann das Gehalt auf bis zu 3.400 Euro im Monat ansteigen und ab 10 Jahren bis zu 3.700 Euro. Das Jahresnettogehalt eines Erziehers beträgt demzufolge um die 18.400 Euro bis 24.900 Euro. Im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen verdienen Kindergärtner im Schnitt meist weniger. 

Im Erzieherberuf gibt es auch einen Gehaltsunterschied zwischen den Geschlechtern. Obwohl rund 80 Prozent aller Erzieher Frauen sind, verdienen sie monatlich um die 180 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen.  

Das Kindergärtnergehalt variiert auch je nach Bundesland stark. Am meisten verdienen Erzieher in Bayern, wo das Bruttoentgelt bei bis zu 3.950 Euro liegen kann. Das Bundesland, in dem Kindergärtnerinnen am wenigsten Gehalt bekommen, ist Mecklenburg-Vorpommern. Hier verdient man im Erzieherberuf nur etwa 3.380 Euro. 

Einblick in den Alltag: Was machen Kindergärtnerinnen?

Der Beruf ist sehr fordernd und man braucht viel Energie und Motivation, um ihn gut und gewissenhaft auszuführen. In der Regel kümmern sich die Kindergärtnerinnen nicht nur um die Erziehung und Bespaßung der Kinder. Sie müssen auch mit den Eltern zusammenarbeiten, ihre Wünsche und Vorstellungen berücksichtigen und Tipps zur erfolgreichen Kindererziehung weitergeben. Dementsprechend ist sowohl das Organisieren von Aktivitäten für die Kinder Teil des Berufs als auch die Planung und Durchführung von Elternabenden. 

Der Beruf der Kindergärtnerin bringt viele Herausforderungen mit sich. Man muss mit sozialen und auch emotionalen Themen umgehen können und den Kindern in schwierigen Zeiten beistehen. Eine der wichtigsten Aufgaben eines Erziehers ist, mögliche Missstände in den Elternhäusern der Kinder zu erkennen und entsprechend zu handeln. Nicht selten müssen Kindergärtnerinnen das Jugendamt einschalten, um ihre Schützlinge aus einer misslichen Lage zu holen. Allein im Jahr 2021 musste das Jugendamt fast 47.500 Kinder in Obhut nehmen und sie aus ihren Familien entfernen. Für Erzieher ist die Betreuung solcher Kinder extrem herausfordernd und bedarf viel Fingerspitzengefühl und Empathie. Deshalb nehmen viele auch nach einem langen Arbeitstag den Beruf noch mit nach Hause. 

Generell beschreiben aber viele Kindergärtner ihren Beruf als sehr bereichernd und gehen gerne zur Arbeit. Herausforderungen werden oft gemeinsam angegangen und das Kindeswohl steht dabei immer an oberster Stelle.

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