spot_img
StartWirtschaftslexikonCIF Incoterm - eine ideale Regelung zur Versicherung für Käufer und Verkäufer

CIF Incoterm – eine ideale Regelung zur Versicherung für Käufer und Verkäufer

In jedem Land herrschen feste Bestimmungen dazu, was Wettbewerber in der Wirtschaft an Rechten und Pflichten haben. Aber auch, wenn Handel über die Landesgrenzen hinausgeht, muss es klare und standardisierte Regeln geben. Die Incoterms (kurz für International Commercial Terms) sollen Missverständnisse vermeiden und sicherstellen, dass sowohl der Käufer als auch der Verkäufer den gleichen Anspruch und die gleichen Erwartungen an die Lieferung der Waren und alle Einzelheiten des Handels haben. Sie wurden von der Handelskammer (ICC) entwickelt und definieren die Rechte und Pflichten der internationalen Transaktionen. In vielen Fällen einigen sich die Handelspartner darauf, einen der am häufigsten verwendeten Incoterms zu nutzen: CIF Incoterm.

Was sind Incoterms und was bedeutet CIF?

Der Incoterm CIF steht für Cost, Insurance and Freight. Er regelt, wer im internationalen Warentransport die Verantwortung für Kosten, Versicherung und Fracht übernimmt. Vor allem im See- und Binnenschiffsverkehr kommt CIF zum Einsatz, denn er ist spezifisch auf den Transport für Waren über Wasser ausgelegt. In diesem Incoterm ist festgelegt, dass die Verantwortung für die Lieferung der Ware in der Hand des Verkäufers liegt – und zwar vollständig bis zum Zielhafen des Käufers. Er übernimmt dabei alle Kosten für Fracht und Versicherung.

Pflichten des Verkäufers im Rahmen des Incoterms CIF

Bei Verwendung des CIF Incoterms ist der Verkäufer in vieler Hinsicht für die Ware verantwortlich. Er übernimmt im ersten Schritt die Verpackung der Ware und ihren Transport zum Verschiffungshafen, wo sie unter seiner Verantwortung sicher auf das Schiff geladen wird. Bevor sie verschifft werden kann, muss der Verkäufer eine Versicherung für die Ware an Bord des Schiffes abschließen. Auch dabei gibt es klare Vorgaben. Die Versicherung muss mindestens 110 % des Warenwertes abdecken. Dabei handelt es sich um den Kaufpreis (100 %) und den imaginären Gewinn (10 %). Außerdem muss die Versicherung für die gesamte Seereise gelten – vom Ursprungs- bis zum Bestimmungshafen. In der Versicherung muss der Käufer als Begünstigter angegeben werden. Nur auf diese Weise wird er im Falle eines Schadens oder Verlusts der Ware direkt von der Versicherung entschädigt. Darüber hinaus übernimmt der Verkäufer auch alle Frachtkosten, die bei der Verschiffung der Ware aufkommen. Für den Käufer ist der CIF Incoterm also relativ komfortabel, da sich der Verkäufer um alle Einzelheiten bis zur Ankunft am Bestimmungshafen kümmert.

Pflichten des Käufers lt. CIF Incoterm

Sobald die Ware erfolgreich und unbeschädigt am Zielhafen angelangt, hat der Verkäufer seine Pflichten erfüllt. Nun geht das Risiko für Verlust und Beschädigung der Ware vom Verkäufer an den Käufer über. Zwar hat sich der Verkäufer bis zu diesem Punkt eingängig um Fracht und Versicherung bemüht, doch sobald die Ware das Schiff verlässt, liegen alle Risiken beim Käufer. Er ist für das Entladen der Ware verantwortlich und nimmt sie am Zielhafen entgegen. Außerdem kommt er für alle weiteren Kosten auf, die nach der Ankunft anfallen könnten. Dazu zählen zum Beispiel Zollgebühren, Einfuhrabgaben und Kosten für den weiteren Transport zum Bestimmungsort.

Vor- und Nachteile einfach erklärt

Für den Käufer bietet der CIF Incoterm Entlastung für die ersten Schritte des Transports. Er muss sich weder um Fracht noch Versicherung kümmern und kann sich darauf verlassen, dass die Ware sicher am Zielhafen ankommt. Dafür trägt er allerdings auch das Risiko ab der Verladung, hat keine Kontrolle über die Einzelheiten der Versicherung und könnte deshalb im Schadensfall Schwierigkeiten haben, die entsprechende Entschädigung zu erhalten. Auch wenn dieser Incoterm für den Käufer auf den ersten Blick nur vorteilhaft wirkt: Die Risiken sollten vor der Vereinbarung gründlich untersucht werden.

Neuste Artikel

Entdecke mehr spannende Inhalte