Das Medizinstudium gilt als eine der anspruchsvollsten akademischen Ausbildungen, die es gibt. Der Weg zum Arzt oder zur Ärztin ist steinig und lang. Er erfordert nicht nur herausragende schulische Leistungen, sondern auch eine Menge Durchhaltevermögen und Leidenschaft für den Beruf. Mediziner werden: Was erwartet einen am Ende dieses Weges? Es stellt sich außerdem die Frage, ob der Beruf des Arztes tatsächlich die erhoffte Erfüllung und den finanziellen Erfolg bringt.
Die Schwierigkeiten des Medizinstudiums
Wer sich für ein Medizinstudium entscheidet, tritt in eine Welt ein, die sowohl faszinierend als auch fordernd ist. Die erste Hürde ist der Numerus clausus. Der Zugang zum Medizinstudium ist in Deutschland stark reguliert. Wer keine sehr gute Abiturnote oder ein sehr gutes Ergebnis im Medizinertest vorweisen kann, muss oftmals Jahre auf einen Studienplatz warten.
Das Studium dauert mindestens sechs Jahre und ist schon in den ersten Semestern sehr anspruchsvoll – Anatomie, Physiologie, Biochemie. Die Menge an Wissen, die sich die Studierenden aneignen müssen, kann beängstigend wirken. Die psychische Belastung, die Prüfungen zu bestehen, ist sehr hoch. Hinzu kommt der zeitliche Aufwand. Während Studierende anderer Fächer die Freizeit des Studentenlebens genießen oder schon ins Berufsleben einsteigen, verbringen Medizinstudenten ihre Zeit in der Bibliothek oder im Krankenhaus.
Der Weg in den Beruf
Nach dem Studium ist das Lernen nicht vorbei. Die folgende Facharztausbildung dauert weitere fünf bis sechs Jahre. Diese Phase ist ebenfalls sehr fordernd. Sie umfasst nicht nur das Erlernen von praktischen Fähigkeiten, sondern auch das Arbeiten im Klinikalltag, das oft mit Schichtdiensten und hoher Arbeitsbelastung einhergeht. Die Wahl der Fachrichtung und der spätere Arbeitsort spielen eine entscheidende Rolle für die Zufriedenheit im späteren Berufsalltag.
Mediziner werden: Die Herausforderungen können sich lohnen
Der Arztberuf ist einer der bestbezahlten Berufe Deutschlands. Ärzte und Ärztinnen genießen ein hohes gesellschaftliches Ansehen und die Sicherheit eines Arbeitsplatzes ist nahezu garantiert. Insbesondere der Bedarf an Allgemeinmedizinern in ländlichen Gebieten ist hoch, was den Einstieg in die Selbstständigkeit erleichtern kann.
Eine eigene Praxis zu führen, bringt dabei viele Vorteile mit sich. Sie bietet die Möglichkeit, medizinisch eigenverantwortlich zu arbeiten und den eigenen Tagesablauf sowie die Arbeitszeiten selbstbestimmt zu gestalten. Zu der Selbstständigkeit gehört die Organisation der Prozesse in einer Praxis – unter anderem Services wie Termine vergeben, Rezepte ausstellen und die Abrechnung der medizinischen Leistungen. Es kann helfen, diese Prozesse auszulagern und sich so intensiver auf die Versorgung der Patienten fokussieren zu können. Je nach Fachgebiet gibt es dafür verschiedene Lösungen. Beispielsweise kann die Abrechnung für KFO (Kieferorthopäden) durch digitale Innovationen erleichtert werden oder die Laboranalysen von Internisten können externe Labore übernehmen.
Das Medizinstudium ist eine Entscheidung, die sowohl große Opfer als auch große Belohnungen mit sich bringt. Für diejenigen mit Leidenschaft für den Arztberuf und für das Vertrauen, das einem entgegengebracht wird, zahlt sich das Medizinstudium aus.