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Contischicht

Wenn Sie ein Unternehmen führen, müssen Sie Beschäftigte einstellen, die nach Arbeitszeitmodellen für Sie tätig werden. Es gibt verschiedene Modelle, wonach die Arbeitszeit gestaltet werden kann. Darunter fallen solche, die tarifrechtlichen Regelungen unterliegen, aber auch solche, die der Gesetzgeber direkt bestimmt. Wenn ihr Betrieb ununterbrochen laufen muss, kommen Sie um den Begriff Contischicht nicht drum herum. Erfahren Sie hier mehr über dieses Modell und was damit zusammenhängt.

Welche Schichtsysteme gibt es?

Bevor einzelne Schichtsysteme genannt werden, muss man zuerst die Frage beantworten, was Schichtarbeit eigentlich bedeutet. Schichtarbeit bezeichnet ein Arbeitszeitmodell, wonach die Mitarbeiter zu wechselnden Zeiten tätig werden.

Die wichtigsten Schichtmodelle sind das Vollkontinuierliche, welches auch Vollconti- bzw. Contischicht genannt wird, und das teilkontinuierliche Schichtsystem.

Das vollkontinuierliche Schichtmodell

Dieses System ist dann relevant, wenn ein ununterbrochener Personaleinsatz gefordert wird. Der Produktionsbetrieb läuft also jeden Tag in der Woche, je 24 Stunden am Tag. Vollconti wird vor allem bei Betrieben relevant und erforderlich, in denen Fertigungsmaschinen nicht abgeschaltet werden, sondern dauernd in Betrieb sind. Das unaufhörliche Arbeiten der Maschine muss dauernd gewährleistet werden. Vorhandene Mitarbeiter kontrollieren, überwachen und korrigieren diesen Vorgang rund um die Uhr.

Bei dem vollkontinuierlichen Schichtsystem gibt es wiederum jeweils Unterkategorien. Dazu gehören folgende Systeme:

  • 2-Schicht-System: Hier werden zwei Schichten pro Tag verplant. In der Regel gibt es eine Früh- und eine Spätschicht.
  • 3-Schicht-System: Beim 3-Schicht-System gibt es drei unterschiedliche Schichten. Die Früh- und Spätschicht wird um eine Nachtschicht ergänzt.
  • 4-Schicht-System: In allen vier Schichten werden circa sechs Stunden gearbeitet. In dieser Zeit wird viermal am Tag die Schicht gewechselt, sodass ein Kreis an Mitarbeitern erzeugt wird, die den Betrieb dauernd am Laufen halten.
  • 5-Schicht-System: Die wöchentliche Arbeitszeit wird durch das Hinzukommen einer weiteren Schichtgruppe geringer. Das bedeutet, dass sich die volle Stundenzahl für den Einsatz der Angestellten nicht ganz füllen lassen und diese bewusst woanders verplant werden. Diese Schichten nennt man auch Reserveschichten. Anders als die anderen Schichtmodelle besteht hier mindestens der Vorteil, dass Mitarbeiter die Arbeitszeit mitgestalten und sich auf Änderungen und spontane Schichten besser einstellen können. Relevant wird dies besonders in den Heilberufen wie im Krankhaus, die naturgemäß überlastet und zusätzlich überarbeitet sind. 

Das teilkontinuierliche Modell basiert laut Definition auf der Annahme, dass die Wochenenden für den Arbeitnehmer entsprechend frei bleiben, sodass ein Dreiteiler bestehend aus Frühschicht, Tagschicht und Spätschicht geplant wird. 

Aber welche Vor- und Nachteile gehen damit einher?

Vollconti: Pro und Contra

Pro:

  • Der dauernde Betrieb steigert die Einnahmen.
  • Die schnelle Bearbeitung von Aufträgen sorgt für mehr Kundenzufriedenheit und steigert das Ansehen am Markt.
  • Die Mitarbeiter können sich unter Umständen die Arbeitszeit untereinander aufteilen (was jedoch vom Arbeitgeber abhängt).

Contra:

  • Feste Arbeitszeiten führen zu einer klaren Aufgabenverteilung und wenig Flexibilität.
  • Mehrkosten durch Zuschläge sind für die Arbeitnehmer ein Problem.
  • Arbeitgeber müssen auf eine penible und saubere Struktur achten und jegliche Bestimmung einhalten, was die Planung, Durchführung und Kontrolle betrifft.
  • Gesetzliche Regelungen müssen bei den Schichtmodellen beachtet werden.
  • Das Privatleben der Arbeitnehmer wird beeinträchtigt, indem beispielsweise Freizeitaktivitäten etc. nicht zu regulären Zeiten erledigt werden können.
  • Die wechselnden Schichten wirken trotz Ruhepausen belastend für Körper und Psyche.
  • Eventuell können Schlafprobleme und andere Beschwerden auftreten.

Was ist das beste Schichtmodell?

Die Antwort – wie so oft: Es kommt darauf an. Nicht jedes Schichtmodell, welches nach Schema F konzipiert worden ist, lässt sich ohne weiteres und kontinuierlich für jeden Betrieb so umsetzen. Dafür gibt es zu viele Faktoren, die einen zu starken Einfluss haben. Dazu gehören unter anderem die Betriebsgröße, die Zahl der Arbeitnehmer und ihre Qualifikationen, der Planungsaufwand, die Art des Betriebes und dergleichen.

Grenzen durch den Gesetzgeber

Wie bereits erwähnt, besteht in diesem Fall ein klarer Nachteil darin, dass das Unternehmen – insbesondere Schichtbetriebe – die Notwendigkeit akzeptieren müssen, gesetzgeberische Wertungen zu berücksichtigen. Die Vorgaben des Arbeitsschutzgesetzes stehen somit an erster Stelle und bestimmen die Einhaltung der Ruhezeiten, Gestaltung innerhalb von Spät- und Nachtschicht etc. Zu den wichtigsten Vorschriften, die Arbeitgeber in diesem Zusammenhang zu beachten haben, gelten:

Da es sich bei diesen Gesetzen speziell um Arbeitnehmerschutzvorschriften handelt, ist es ratsam, bei Fragen, Unklarheiten oder bei der kurz bevorstehenden Planung einer Contischicht einen Fachanwalt für Arbeitsrecht zu konsultieren.

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