Wie steht es um erneuerbare Energien in Deutschland?

Wie „grün“ ist eigentlich die deutsche Industrie? Das ist eine Frage, die gerade in der jüngsten Zeit eine politische und gesellschaftlich hoch umstrittene Thematik darstellt. Etliche Klimaaktivisten und Organisationen gehen auf die Straßen, um gegen die Vorgehensweise vieler Unternehmen zu demonstrieren. Sie machen ihren Unmut klar. Doch wie ist der Status Quo in Bezug auf den Stand bezüglich erneuerbarer Energien?

Energiewende und der Status Quo

Der Begriff Energiewende bezeichnet den Übergang von einer nicht-nachhaltigen Nutzung fossiler und atomarer Energieträger zu einer nachhaltigen Energieversorgung durch erneuerbare Energien. In Deutschland werden seit 1990 bereits erneuerbare Energien genutzt, was sich im Jahre 2000 in Form des Erneuerbare-Energien-Gesetzes niedergeschlagen hat. Das Ziel bestand unter anderem darin, dass die BRD bis 2022 vollständig atomenergiefrei sein und die Energie erneuerbar gewonnen werden sollte. Im Laufe der Jahre wurden immer mehr Verordnungen und Beschlüsse erlassen, die die Nachhaltigkeit in den Bereichen Wind-, Wasser- und Solarenergie betreffen, woraus die Energie primär gezogen werden kann. Der nächste Meilenstein, der aktuell und in den kommenden Jahren ansteht, ist die Abschaltung der letzten Atomkraftwerke sowie die Stromversorgung zu 40 bis 45 Prozent aus regenerativen Energien im Jahr 2025.

Da es im Rahmen der Industrie zu einem extrem hohen Energieverbrauch kommt, fallen rund 62 % des Stromverbrauchs auf diese und ähnliche Branchen sowie in die Bereiche Gewerbe und Handel. Die Energiewende bringt sowohl für den Verbraucher als auch für Unternehmen extreme Veränderungen. Die befürchteten steigenden Strompreise und Engpässe werden seitens der Unternehmen nicht zum Anlass genommen, sich gegen dieses Vorhaben zu richten. Ganz im Gegenteil: Rund drei Viertel der deutschen Firmen halten die Umstellung für richtig. Das zeigte das Ergebnis einer Befragung durch den Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien. 

Energie und industrielle Entwicklung: Diese Probleme bestehen

Die Industrie gerät in Bezug auf erneuerbare Energien in einen Entscheidungsdruck hinsichtlich der Energiewende. Denn auf der einen Seite steht die eigene Produktion und auf der anderen Seite Kunden, die immer größeren Wert auf grüne Produkte legen und meist sehr umweltbewusst leben. Das Ziel ist dabei immer vor Augen: klimaschädliche Treibhausgase vermeiden, die sich aus den verschiedensten Quellen – primär der Industrie – ergeben. In wirtschaftlicher Hinsicht zeigen sich jedoch verschiedene Vorteile im Zusammenhang mit Kosteneinsparungen. Denn mit der Weiterentwicklung der Technik und der Optimierung der Arbeitsprozesse kann die Kostenstruktur positiv beeinflusst werden. 

Energiekosten sind zukünftig zunehmend fixkostenlastig, wohingegen der Anteil an variablen Kosten sinken wird. In a nutshell bedeutet das, dass die Kosten für Energie besser berechnet werden können und auf diese Weise stabiler bleiben, was auch in Krisenzeiten gilt. 

Energiewende: Neue Chancen und Möglichkeiten

Wie bereits erwähnt, bietet die Energiewende neue Möglichkeiten und birgt viel Potenzial. Denn es gibt Firmen, die speziell von den neuen Marktpotenzialen profitieren. Sie sind so ausgelegt, dass sie einen Teil der Wertschöpfung aus der Nutzung erneuerbarer Energien ziehen oder diese Prozesse optimieren. Hersteller von Windkraftanlagen sind unter anderem gefragt. Auch für Investoren ist dies eine Möglichkeit, am Markt und an der Energiewende teilzuhaben. Firmen, die auf eine individuelle Fertigung von Bauteilen spezialisiert sind, können ebenfalls von der aktuellen Situation profitieren. Ebenfalls Unternehmen, die sich auf die Fertigung von regenerativen Energieerzeugnissen spezialisiert haben – so zum Beispiel die auf Herstellung von Trapezblechen für den Bau von Gebäuden, auf denen eine PV-Anlage errichtet werden kann, Solaranlagenhersteller und viele weitere. Früher oder später profitiert die Industrie von der Energiewende.