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StartKarriereVon der Scheune bis zur Skyline: So viel verdient ein Architekt

Von der Scheune bis zur Skyline: So viel verdient ein Architekt

Architekten sind sehr gefragt und können ihre Visionen verwirklichen, indem Gebäude, Grünflächen oder ganze Stadtteile geplant werden. Dabei weichen die Gehälter unter Umständen stark ab. Welches Architekt Gehalt man für das Entwerfen, Planen und Konstruieren erhalten kann und welche Faktoren die unterschiedlichen Gehälter beeinflussen, macht neugierig.

Starting from the bottom: Was verdient ein Architekt?

Angestellte Architekten erzielen laut der Bundesarchitektenkammer (BAK) ein Durchschnittsgehalt von 58.976 Euro brutto im Jahr. 2021 lag das durchschnittliche Architekt Gehalt etwas niedriger bei 58.566 Euro. Im Monat verdient ein Architekt im Schnitt also zwischen 4.880 und 4.916 Euro brutto.

Das Einstiegsgehalt liegt nach BAK-Angaben bei rund 43.000 Euro brutto jährlich. Im bundesweiten Durchschnitt steigen die Gehälter nach 20 Berufsjahren um etwa 16.000 Euro. In Hamburg kann man laut der BAK mit 65.000 Euro nach 20 Jahren am besten verdienen.

Wie viel Einkommen ein Architekt genau hat, kann dabei stark variieren: Ist er angestellt oder selbstständig, in einem großen Unternehmen oder einem kleinen Büro tätig? Auch der Fachbereich und Wohnort spielen eine Rolle. Für die Fachbereiche errechnete die BAK mittels Mitgliederbefragung folgende Durchschnittsgehälter:

  • Landschaftsarchitekten: 53.355 Euro
  • Innenarchitekten: 54.485 Euro
  • Hochbau-Architekten: 59.000 Euro
  • Stadtplaner: 65.000 Euro

In Hessen verdienen Architekten am meisten

In Hessen bekommt ein Architekt im Ländervergleich das höchste Jahresgehalt von durchschnittlich 63.276 Euro brutto. Nach dem BAK sind die Gehälter vor allem auch in nördlich gelegenen Bundesländern wie Schleswig-Holstein und Hamburg sowie im Westen bzw. Südwesten (NRW und Rheinland-Pfalz) übermäßig gut. In Thüringen verdienen Architekten mit 48.000 Euro am wenigsten.

Die Art der Anstellung macht den Unterschied

Angestellte in Architektur- und Planungsbüros verdienen der BAK-Befragung zufolge ein Gehalt von etwa 50.400 Euro im Jahr. Das meiste Geld machen Architekten, die selbst als Bauunternehmer, Bauträger, Baustoffhändler, Vertriebspartner oder Makler arbeiten. Angestellte können mit 75.000 Euro rechnen. Relativ gut verdienen die Bauplaner auch im öffentlichen Dienst mit 64.412 Euro.

Selbstständigkeit versus Anstellungsverhältnis

Bei selbstständigen Architekten liegt der durchschnittliche Honorarumsatz nach BAK-Angaben bei 74.476 Euro. Es kommt aber stark auf die Größe des Unternehmens an. Selbstständige Architekten, die nicht mit anderen zusammenarbeiten, verdienten laut BAK im Schnitt 64.900 Euro, während Büros mit zehn oder mehr angestellten Architekten auf knapp 90.000 Euro kommen. Allerdings gibt es auch in diesem Punkt große Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern.

Auswirkungen des Geschlechtsunterschieds

Dass Frauen weniger verdienen als Männer, ist kein Geheimnis und allgegenwärtig. Die Gehaltslücke zwischen Architekten und Architektinnen beträgt etwa 26 Prozent, wie aus einer BAK-Veröffentlichung von 2020 hervorgeht. Das liegt laut BAK unter anderem daran, dass Frauen öfter in Teilzeit beschäftigt sind, Führungspositionen nicht einnehmen bzw. sehr selten und eher in kleinen Büros arbeiten, wo es so gut wie keine Aufstiegsmöglichkeiten gibt. 

Verhandelbare Gehälter und Honorare – die aktuelle Gesetzeslage

Architekten und Architektinnen können ihre Gehälter und Honorare frei verhandeln. Seit 2021 gilt eine deutlich entschärfte Preisordnung, die keine Mindest- und Höchst-Honorare mehr festlegt. Zuvor regulierte die sogenannte Honorarabrechnung für Architekten und Ingenieure verbindlich die Gehälter der meisten Berufszweige der Architektur. Der Europäische Gerichtshof erklärte diese Gesetzesvorgabe 2019 allerdings als rechtswidrig. Wie sich diese Veränderung auf den Vergütungswettbewerb in der Branche auswirkt, ist noch immer unklar. Verschiedenen Experten zufolge gibt es in den nächsten Jahren sehr gute Vorzeichen für ein weiteres Stellenwachstum und damit auch für weitere Gehaltssteigerungen.

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