Eine Karriere bei der Müllabfuhr erscheint wohl weder glamourös noch besonders zukunftsorientiert. Dabei ist der Beruf des Müllmanns, also der offiziellen Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft, voller Verantwortung und Potenzial. Er gehört zu den essentiellen Berufen nicht nur unserer, sondern auch vergangener und kommender Zeiten. Schließlich verursachen wir Müll – ganz gleich, wo und wie wir leben. Ein Müllwerker sorgt dafür, dass es sich in Städten, Orten und Dörfern leben lässt, ohne dass es dort nach Abfall stinkt oder sich Plastik, Papier und Getränkeflaschen auf den Gehwegen türmen. Ein solcher Dienst ist unverzichtbar und leistet einen absolut notwendigen Beitrag zum gemeinsamen Leben und nicht zuletzt sogar zum Umweltschutz. Auch die öffentliche Gesundheit profitiert von der verantwortungsvollen Verrichtung dieses Berufs. Und dennoch bleibt eine Frage offen. Wie viel verdient man als Müllmann heutzutage?
Die Ausbildung zum Müllwerker
Während klassische Ausbildungsberufe wie die des Tischlers, Elektronikers oder der Pflegekraft auf einer stark regulierten Berufsausbildung basieren, ist diese beim Beruf des Müllwerkers nicht zwingend nötig. Tatsächlich kann man auch ohne vorherige Ausbildung als Quereinsteiger bei der Müllabfuhr anfangen. Wer die Tätigkeit aber nicht bloß für eine Weile, sondern als Karriere für die Zukunft in Angriff nehmen möchte, sollte trotzdem eine Ausbildung in Betracht ziehen. Sie qualifiziert den Azubi nach dem Abschluss der klassischen drei Jahre in der Ausbildung zur Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft. Dabei bearbeitet der Auszubildende Themen wie Mülltrennung, was es mit den Prozessen des Recyclings auf sich hat und wie die Maschinen operieren, die speziell bei der Verarbeitung unseres Abfalls zum Einsatz kommen.
Wer sich darüber hinaus noch weiterbilden möchte, sollte sich unbedingt seinen Führerschein für Lkw (Klasse C/CE) erarbeiten und besondere Schulungen für Gefahrenguttransporte absolvieren. Die Wege in den Beruf des Müllwerkers sind so vielfältig wie der Beruf selbst, doch hier gilt wie in vielen anderen Branchen auch: Wer besonders gut ausgebildet ist, erhält in der Regel auch besonders gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Tägliche Aufgaben und Anforderungen im Arbeitsalltag
Ein Müllwerker muss körperlich belastbar sein, denn der Berufsalltag bei der Müllabfuhr ist durchaus anspruchsvoll. Der frühe Start am Morgen kann genauso eine Herausforderung sein wie der Einsatz bei allen Wetterlagen. Neben dem Abholen des Mülls werden auch moderne Entsorgungsfahrzeuge bedient. Dabei steht die Sicherheit jederzeit an höchster Stelle und ein Müllwerker muss sich an die entsprechenden Vorschriften halten können. Außerdem gilt es, gut im Team zu arbeiten. Schließlich arbeitet eine Müllabfuhr nur dann effizient, wenn jeder mit anpackt und die kleinen Gruppen, in denen gearbeitet wird, miteinander respektvoll umgehen. Wer sich auf diese Faktoren einstellen kann, wird mit dem Wissen darum belohnt, dass er einen unverzichtbaren und unmittelbaren Nutzen für die Gesellschaft darstellt.
Die Karriereleiter bei der Müllabfuhr
Doch was verdient ein Müllwerker nun eigentlich? Schließlich spielt diese Frage bei der Wahl einer Karriere immer eine Rolle. Der Lohn ist selbstverständlich von der Region der Müllabfuhr, der Berufserfahrung des Müllwerkers sowie dem Arbeitgeber abhängig. Dennoch sind die Gehälter für alle sichtbar, denn im öffentlichen Dienst, in dem die meisten Müllwerker arbeiten, gilt der Tarifvertrag TVöD. Laut ihnen verdient ein Müllwerker zwischen 2.200 und 3.000 Euro brutto im Monat, doch in vielbeschäftigten Städten und Ballungsräumen kann dieses Gehalt schnell auf rund 3.500 Euro brutto im Monat ansteigen. Im privaten Sektor sind den Gehältern der Müllwerker keine Grenzen gesetzt. Doch auch im öffentlichen Dienst kann ein Müllmann deutlich mehr verdienen. Zusatzqualifikationen oder der Einsatz als Teamleiter lassen das Gehalt in die Höhe schießen.