Prolongation lt. Bedeutung bezeichnet die Verlängerung eines bestehenden Kredit- oder Darlehensvertrags, insbesondere im Zusammenhang mit Baufinanzierungen. In der Regel handelt es sich dabei um die Verlängerung der Zinsbindungsfrist, wenn diese abgelaufen ist. Anstatt einen neuen Kreditvertrag abzuschließen, bietet die Prolongation dem Kreditnehmer die Möglichkeit, mit der bestehenden Bank zu neuen Konditionen weiterzufinanzieren. Der Vorteil besteht darin, dass keine umfassende Neubeantragung erforderlich ist, und der Kunde die Verhandlungen direkt mit der aktuellen Bank führt.
Bedeutung der Prolongation sinnvoll beim Baufinanzierung verlängern
In der Baufinanzierung ist die Prolongation besonders relevant, da Immobilienkredite oft langfristig über mehrere Jahrzehnte laufen und die Zinsbindung nur für einen bestimmten Zeitraum festgeschrieben wird, meist zwischen fünf und 20 Jahren. Nach Ablauf dieser Frist muss die Finanzierung neu geregelt werden, entweder durch eine Prolongation oder eine Umschuldung zu einer anderen Bank. Die Prolongation bietet eine unkomplizierte Möglichkeit, die bestehenden Konditionen anzupassen, ohne den Kreditgeber zu wechseln.
Ein zentraler Punkt bei der Prolongation ist die Verhandlung neuer Zinssätze. Da sich die Zinsen auf dem Finanzmarkt ständig ändern, können die neuen Konditionen je nach Marktlage günstiger oder teurer ausfallen. Es ist daher ratsam, vor der Entscheidung zur Prolongation die aktuellen Zinssätze und Angebote anderer Banken zu prüfen.
Ablauf und Verhandlung der Prolongation erklärt
Der Ablauf der Prolongation beginnt meist einige Monate vor Ablauf der Zinsbindungsfrist. Die Bank informiert den Kreditnehmer über die bevorstehende Fälligkeit und unterbreitet ein Angebot für die Verlängerung des Kredits. Der Kreditnehmer hat nun die Möglichkeit, dieses Angebot anzunehmen oder nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten zu suchen.
Bei der Verhandlung der Prolongation ist es entscheidend, den neuen Zinssatz kritisch zu prüfen und gegebenenfalls mit der Bank nachzuverhandeln. In vielen Fällen lassen sich durch geschickte Verhandlungen günstigere Konditionen erzielen. Kreditnehmer sollten dabei auch ihre persönliche Finanzsituation und die aktuellen Marktbedingungen berücksichtigen, um die bestmöglichen Konditionen zu sichern.
Die Prolongation selbst erfolgt in der Regel unkompliziert. Der bestehende Kreditvertrag wird einfach um die vereinbarte Laufzeit verlängert, ohne dass eine neue Kreditprüfung oder notarielle Beurkundung erforderlich ist. Dies spart sowohl Zeit als auch Kosten im Vergleich zu einer Umschuldung.
Vor- und Nachteile einer Prolongation als Anschlussfinanzierung
Die Prolongation als eine Form der Anschlussfinanzierung für die Tilgung der Restschuld bietet den Vorteil, dass sie einfach und schnell abgewickelt werden kann. Da der Kreditnehmer bei seiner bisherigen Bank bleibt, entfallen aufwendige Prüfungen und Verwaltungsverfahren, die bei einem Wechsel zu einer anderen Bank anfallen würden. Zudem sind die Konditionen in vielen Fällen verhandelbar, was dem Kreditnehmer Flexibilität bietet.
Jedoch birgt die Prolongation auch gewisse Risiken. Da der Kreditnehmer meist nur mit seiner bestehenden Bank verhandelt, besteht die Gefahr, dass er nicht von den besten Konditionen am Markt profitiert. Es kann vorkommen, dass die angebotenen Zinsen höher sind als bei einem neuen Kreditgeber, da die Bank darauf spekuliert, dass der Kunde aus Bequemlichkeit nicht wechselt. Daher ist es ratsam, immer auch alternative Angebote zu prüfen, bevor man sich für eine Prolongation entscheidet.
Ein weiteres Risiko besteht darin, dass sich die Zinslage während der Laufzeit des Kredits verändert hat. Falls die Zinsen stark gestiegen sind, kann die Prolongation teurer werden als die ursprüngliche Finanzierung. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, die Möglichkeit einer Umschuldung zu prüfen, um von günstigeren Angeboten anderer Banken zu profitieren.
Alternativen zur Prolongation: Umschuldung oder günstiges Darlehen
Neben der Prolongation gibt es auch die Möglichkeit der Umschuldung. Dabei wechselt der Kreditnehmer von der Hausbank zu einer anderen Bank, um von besseren Konditionen zu profitieren. Dieser Prozess ist zwar aufwendiger, da eine neue Kreditprüfung erfolgt und der Wechsel formal abgewickelt werden muss, kann jedoch erhebliche Einsparungen bringen, wenn die neue Bank günstigere Zinsen anbietet.
Eine weitere Alternative neben dem Umschulden ist das sogenannte Forward-Darlehen. Dabei sichert sich der Kreditnehmer bereits im Voraus einen bestimmten Zinssatz für die zukünftige Verlängerung des Kredits. Dies kann vorteilhaft sein, wenn steigende Zinsen erwartet werden und der Kreditnehmer die aktuellen niedrigen Zinsen für die Zukunft festschreiben möchte. Das Forward-Darlehen wird oft drei Monate vor Ablauf der Zinsbindung oder sogar Jahre zuvor abgeschlossen und bietet somit Planungssicherheit.
Prolongationsangebot als Teil der langfristigen Finanzplanung
Für viele Immobilienbesitzer ist die Prolongation in Bedeutung ein wichtiger Bestandteil der langfristigen Finanzplanung. Da Baufinanzierungen in der Regel hohe Summen betreffen und über lange Zeiträume laufen, sollten Kreditnehmer regelmäßig ihre Finanzierungssituation überprüfen und auf Veränderungen am Zinsmarkt reagieren. Eine rechtzeitige Auseinandersetzung mit der Prolongation bietet die Möglichkeit, die finanziellen Bedingungen zu optimieren und sich vor unerwarteten Mehrkosten zu schützen.
Die Entscheidung, ob eine Prolongation oder Umschuldung die bessere Wahl ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die individuelle finanzielle Situation, die aktuellen Marktbedingungen und die Bereitschaft, sich auf neue Verhandlungen mit einer anderen Bank einzulassen. In jedem Fall lohnt es sich, die Optionen sorgfältig abzuwägen, um langfristig von günstigen Finanzierungskonditionen zu profitieren.