Der Incoterm CIP („Carriage and Insurance Paid to“) ist eine international anerkannte Handelsklausel. Sie legt fest, dass der Verkäufer die Kosten für den Transport sowie die Versicherung der Ware bis zum Bestimmungsort trägt. Der Verkäufer hat die volle Verantwortung für die Organisation und Bezahlung des Transports. Er sorgt dafür, dass die Ware gegen Schäden oder Verluste ausreichend versichert ist. Der Käufer hingegen übernimmt ab dem Zeitpunkt, an dem die Ware dem Frachtführer übergeben wird, alle weiteren Risiken und Kosten.
Der Incoterm CIP regelt damit eindeutig, welche Partei für welchen Teil der Lieferkette verantwortlich ist. Besonders relevant wird CIP im internationalen Warenverkehr, da er klare Regelungen für die Lieferung von Waren über verschiedene Transportwege bietet – sei es per Schiff, Flugzeug oder Lkw.
Pflichten des Verkäufers beim Incoterm CIP
Beim Incoterm CIP hat der Verkäufer die Verantwortung, die Ware bis zum benannten Bestimmungsort zu liefern. Dies bedeutet, dass der Verkäufer die gesamte Logistik bis zu diesem Punkt organisieren und die anfallenden Kosten tragen muss. Außerdem ist der Verkäufer verpflichtet, eine Versicherung für die Ware abzuschließen, die mindestens 110 % des Warenwertes abdeckt. Diese Versicherung sichert die Ware gegen Risiken während des Transports ab.
Obwohl der Verkäufer die Verantwortung für den Transport und die Versicherung übernimmt, geht das Risiko für die Ware auf den Käufer über, sobald die Ware an den ersten Frachtführer übergeben wird. Ab diesem Moment trägt der Käufer das Risiko für eventuelle Schäden oder Verluste der Ware. Obwohl der Verkäufer weiterhin für die Transportkosten verantwortlich bleibt.
Pflichten des Käufers beim CIP Incoterm
Der Käufer hat beim Incoterm CIP die Pflicht, die Ware ab dem Zeitpunkt der Übergabe an den Frachtführer zu überwachen. Der Verkäufer die schließt die Transportversicherung ab. Dennoch liegt es im Interesse des Käufers, sicherzustellen, dass die Versicherung ausreichend ist, um alle potenziellen Risiken abzudecken. Falls der Käufer eine umfassendere Versicherung benötigt, muss er diese separat abschließen.
Darüber hinaus muss der Käufer die Ware am Bestimmungsort entgegennehmen und für alle Einfuhrzölle, Steuern und sonstigen Abgaben aufkommen, die im Bestimmungsland anfallen. In der Praxis bedeutet dies, dass der Käufer ab dem Eintreffen der Ware in seinem Land sämtliche logistischen und finanziellen Verpflichtungen übernimmt.
Unterschiede zu anderen Incoterms wie CIF etc.
Im Vergleich zu anderen Incoterms wie CIF (Cost, Insurance and Freight) bietet CIP eine größere Absicherung für den Käufer, da der Verkäufer eine höhere Versicherungspflicht hat. Während CIF in der Regel nur für Seefracht verwendet wird, kann CIP für alle Transportarten genutzt werden. Dies macht CIP zu einer flexiblen Handelsklausel, die in verschiedenen internationalen Geschäftsszenarien angewendet werden kann.
CIP bietet klare Vorteile für Käufer, die Wert auf eine umfassende Transportversicherung legen, da der Verkäufer verpflichtet ist, diese abzuschließen. Gleichzeitig stellt CIP eine faire Lastenverteilung zwischen den Parteien dar, da der Verkäufer die Verantwortung für den Transport bis zum Bestimmungsort übernimmt, während der Käufer die Risiken ab dem Zeitpunkt der Übergabe an den Frachtführer trägt.