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CFR Incoterm – Lieferbedingungen und Unterschiede bzw. Parallelen zum CIF

Die Incoterms – kurz für International Commercial Terms – sind ein wichtiges Werkzeug für die Regelung internationalen Handels. Sie klären nicht nur die Rechte und Pflichten von Käufern und Verkäufern, sondern liefern auch weltweit anerkannte Systeme dafür, wie der internationale Handel erfolgreich abgewickelt werden kann. Es gibt elf verschiedene Incoterms, doch zu den am häufigsten verwendeten gehört der Incoterm CFR (Cost and Freight).

Definition zum CFR Incoterm

Der Incoterm CFR steht dafür, dass sich der Verkäufer bei Beförderung der Ware um die Regelung von Fracht und Lieferung bis zum benannten Bestimmungshafen kümmert. Er übernimmt die Verantwortung für die Organisation, aber auch alle Kosten, die mit diesen Aspekten der Verschiffung der Ware an Bord zusammenhängen. In der Praxis wird der Incoterm CFR hauptsächlich für die See- und Binnenschifffahrt verwendet.

Pflichten des Verkäufers im Rahmen des CFR Incoterms

Unter der Verwendung des CFR Incoterms liegt die Verantwortlichkeit für die ersten Schritte des Transports beim Verkäufer. Er verpackt die Ware ordnungsgemäß und kennzeichnet sie entsprechend, sodass beim weiteren Transport nicht schief geht. Dann verfrachtet er sie auf eigene Kosten zum Verschiffungshafen. In den meisten Fällen geschieht dies über Lastkraftwagen oder per Zug. Sobald die Lieferung am Ursprungshafen angekommen ist, schließt der Verkäufer einen Vertrag mit dem Frachtführer ab und verpflichtet sich dazu, alle Kosten für den Transport bis zum Zielhafen zu übernehmen. Mit allen notwendigen Exportdokumenten kann er die Ware anschließend zur internationalen Verschiffung freigeben. Er trägt zwar noch die Kosten des Transportes, doch das Risiko der Verschiffung gibt er ab dem Moment der Verladung an den Käufer weiter. Das Risiko geht auf den Käufer über und ab diesem Moment ist der Käufer zuständig für alle notwendigen Dokumente und alles Weitere.

Pflichten des Käufers

Sobald die Ware am Bestimmungshafen ankommt, ist der Käufer für ihre Einfuhr verantwortlich. Dementsprechend trägt er die Kosten für Zölle und Steuern und beschafft die notwendigen Einfuhrdokumente. Des Weiteren nimmt er die Ware am Zielhafen entgegen, zahlt die Entladungskosten und transportiert sie vom Hafen aus weiter. Dabei versichert er die Ware für die weitere Verfrachtung selbst und sorgt dafür, dass sie unbeschädigt am Zielort ankommt.

Vor- und Nachteile – Unterschied zu CIF

Der Verkäufer profitiert vom Handel unter Incoterm CFR insofern, dass er die Kontrolle über den Transport bis zum Bestimmungshafen behält. Er kann dabei die Transportkosten in den Verkaufspreis miteinbeziehen und somit nicht nur die Gesamtmarge erhöhen, sondern auch seinen eigenen Gewinn erhalten. Allerdings ist er aber auch dafür verantwortlich, alle Kosten für Probleme und Verzögerung bei der Verschiffung zu tragen.

Der Käufer hingegen muss sich nicht um die Kosten für den Seetransport sorgen, hat aber die Möglichkeit, seine eigene Versicherung abzuschließen und die Verschiffung auf diese Weise zusätzlich abzusichern. Das ist der klare Unterschied zum CIF Incoterm. Eine solche Versicherung ist in dem Sinne ratsam, dass der Käufer das Risiko für die Ware trägt, sobald sie an Bord des Schiffes ist. Auch wenn die Lieferung noch nicht abgeschlossen ist, trägt er an dieser Stelle die Verantwortung. Auch alle Kosten, die für die Entladung und den weiteren Transport anfallen, werden vom Käufer getragen.

Im Großen und Ganzen steht der Incoterm CFR für eine ausgewogene Verteilung der Verantwortung zwischen dem Käufer und dem Verkäufer einer Ware. Deshalb ist es wichtig, dass beide Parteien die Einzelheiten des Vertrags umfassend verstehen und sich seiner Risiken und Kosten bewusst sind, sodass Missverständnisse vermieden werden.

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