Vor allem in der aktuellen Zeit müssen sich Firmen an die sich ständig verändernden Marktbedingungen anpassen. Hierbei spielt die Plankostenrechnung eine entscheidende Rolle, wenn es um die betriebswirtschaftliche Steuerung geht. Diese Form der Kostenrechnung bietet den Unternehmen die Möglichkeit, nicht nur ihre Kosten im Blick zu behalten, sondern auch strategisch auf zukünftige Entwicklungen zu reagieren. Was genau verbirgt sich jedoch hinter der Plankostenrechnung? Welche Vorteile bringt sie für die Unternehmenspraxis?
Plankostenrechnung: Geht es um variable Kosten?
Die Plankostenrechnung gilt als Instrument des Kostenmanagements, welches darauf abzielt, Kosten bereits im Voraus zu planen, zu steuern und auch zu kontrollieren. Dabei werden für zukünftige Perioden Plankosten auf der Basis von Erfahrungswerten, historischen Daten und unter Berücksichtigung der geplanten Produktionsmenge ermittelt. Im Vergleich zur Istkostenrechnung, die die tatsächlich angefallenen Kosten erfasst, geht es bei der Plankostenrechnung darum, eine zielgerichtete Vorgabe der Kosten zu erstellen, die als Orientierungsrahmen für das Unternehmen dient.
Ganz allgemein basiert die Kostenrechnung auf dem Vergleich zwischen geplanten Plankosten und tatsächlich angefallenen Kosten, den Istkosten. Dieser Vergleich ermöglicht es, Abweichungen zu identifizieren und die Ursachen zu analysieren. Auf dieser Basis können dann gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um die Effizienz zu steigern oder auch um Kostentreiber zu vermeiden.
Die 3 Bestandteile der Plankostenrechnung
Die Plankostenrechnung besteht grundsätzlich aus mehreren Elementen, die im Zusammenspiel eine ganzheitliche Kostenplanung ermöglichen:
- Kostenartenrechnung
Hier werden die geplanten Sollkosten nach Kostenarten wie beispielsweise Material, Personal oder Energie gegliedert. Dies ermöglicht eine detaillierte Analyse, welche Kostenelemente den größten Einfluss auf die Gesamtkosten haben.
- Kostenstellenrechnung
Daraufhin werden variable Kosten den einzelnen Kostenstellen in der Firma zugeordnet – beispielsweise der Produktion, dem Vertrieb oder der Verwaltung. Dies hilft insofern, die Kostenverursachung genauer lokalisieren und die Verantwortlichkeiten klar zuweisen zu können.
- Kostenträgerrechnung
Letztlich werden die Kosten auf die Kostenträger, also die Produkte oder Dienstleistungen der Firma verteilt. Dadurch kann ermittelt werden, welche Produkte oder Leistungen welche Kosten verursachen und wie rentabel sie sind.
4 Vorteile der Plankostenrechnung
Die Plankostenrechnung bietet Firmen schlichtweg eine Vielzahl von Vorteilen, die sie zu einem unverzichtbaren Instrument im modernen Controlling machen:
1. Kontrolle und Steuerung der geplanten Kosten
Durch den Soll-Ist-Vergleich von verrechneten Plankosten und Istkosten können Firmen entstandene Abweichungen frühzeitig erkennen und rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen. Dies erhöht die Flexibilität und Reaktionsfähigkeit, insbesondere im dynamischen Marktumfeld.
2. Prognosegenauigkeit für Sollkosten und Plankosten
Der Plankostenverrechnungssatz basiert auf fundierten Annahmen und historischen Daten, was zur Berechnung einer realistischen und präzisen Kostenplanung führt. Dies ist eine besonders wichtige Formel für das Management, um finanzielle Engpässe zu vermeiden und die Liquidität der Firma zu sichern.
3. Transparenz der Formel
Die Anwendung der Formel einer detaillierten Kostenplanung sorgt voraussichtlich für eine hohe Transparenz in der Firma. Führungskräfte und Entscheidungsträger erhalten einen klaren Überblick über die Kostenstruktur und können fundierte Entscheidungen treffen.
4. Wirtschaftlichkeitsanalysen für das Controlling
Durch die Zuordnung von Kosten zu Produkten oder Dienstleistungen können Firmen die Rentabilität einzelner Geschäftsbereiche besser analysieren und optimieren.
Herausforderungen, Abweichungen und Grenzen der flexiblen Plankostenrechnung
Auch wenn es zahlreiche Vorteile gibt, ist die fixe Plankostenrechnung nicht frei von Herausforderungen. Eine der wohl größten Hürden ist die Genauigkeit bei den Planungsdaten. Wenn diese auf unzuverlässigen Annahmen basieren, kann es zu starken Abweichungen kommen, die die Steuerungsfunktion der Plankostenrechnung beeinträchtigen. Zudem erfordert die Implementierung und Pflege der Plankostenrechnung einen hohen Aufwand in administrativer Hinsicht, der dann insbesondere für kleinere Unternehmen eine Belastung darstellen kann.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die starre Natur der Plankostenrechnung lt. globaler Definition. Da sie auf vorher festgelegten Plandaten basiert, kann sie in schnelllebigen und unsicheren Märkten an Flexibilität und Wirtschaftlichkeit bezüglich der Kostensituation verlieren. In solchen Fällen ist eine regelmäßige Aktualisierung der Grundlagen der Planung notwendig, um weiterhin valide Ergebnisse zu liefern.
Zusammenfassung zu Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis
Die flexible Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis gilt als essenzielles Instrument im Werkzeugkasten moderner Firmen, das nicht nur zur Kontrolle der Kosten beiträgt, sondern auch eine Basis und wichtige Rolle für strategische Entscheidungen bildet. Durch die systematische Herangehensweise wird eine präzise Planung und Steuerung der Kosten ermöglicht, auf welche in einer immer komplexer werdenden Geschäftswelt nicht zu verzichten ist. Trotz aufkommender Herausforderungen bietet die Methode der Vollkostenrechnung in Sachen Liquiditätsplanung einen großen Mehrwert für Firmen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern wollen. Daher sollte sie in jedem Fall als ein fester Bestandteil des Controllings und Unternehmensplanung in jeder zukunftsorientierten Firma berücksichtigt und integriert sein.