Die goldene Bilanzregel ist ein wichtiges Prinzip in der BWL, das von Unternehmen angewandt wird, um eine langfristige finanzielle Stabilität zu sichern. Neben der sogenannten Liquidität ist sie ein wichtiger Bemessungsfaktor für die finanzielle Situation, in welcher sich ein Unternehmen befindet.
Was besagt die goldene Bilanzregel – kurzfristig und langfristig gesehen?
Der Inhalt der goldenen Bilanzregel besagt, dass in einem Unternehmen langfristige Vermögen mit langfristigem Kapital finanziert werden.
- Langfristiges Vermögen: Dieser Ausdruck beschreibt Investitionen, die dem Unternehmen lange dienen und in diesem verbleiben. Das sind zum Beispiel Gebäude, Maschinen oder Anlagen.
- Langfristiges Kapital: In der Regel umfasst der Begriff langfristiges Kapital – Geld, welches entweder aus Eigenkapital entstammt, oder andauernden Schulden, beispielsweise aus Krediten. Das bedeutet, dass dieses Geld entweder gar nicht oder erst in ferner Zukunft zurückgezahlt werden muss.
In anderen Worten: Die goldene Bilanzregel stellt sicher, dass das Unternehmen bei langfristigen Ausgaben zunächst einmal geschützt vor Banken ist, die in näherer Zukunft ihr Geld zurückfordern.
Wenn ein Unternehmen langfristiges Vermögen mit kurzfristigen Mitteln (also Geld, welches bald zurückgezahlt werden muss) finanziert, dann kann es schnell in eine Verschuldung rutschen. Meist zahlen sich langanhaltende Anlagen erst nach einer gewissen Zeit aus und bringen nicht sofort ausreichend Gewinn, um sie abzubezahlen.
Goldene Bilanz vs. Liquidität: Was ist der Unterschied in den Finanzierungsregeln?
Sowohl die goldene Bilanzregel als auch die Liquidität beschäftigen sich mit den Finanzen eines Unternehmens. Sie werden als Messwerte verwendet, um die Zahlungskraft festzustellen.
Die Liquidität teilt sich in drei Grade auf:
- Liquidität 1. Grades: Diese stellt fest, ob kurzfristige Verbindlichkeiten wie Rechnungen mit verfügbaren Barmitteln, also vorhandenem Geld, finanziert werden können.
- Liquidität 2. Grades: Der zweite Liquiditätsgrad bezieht nicht nur die bereits vorhandenen Barmittel mit ein. Auch Forderungen, die bald an das Unternehmen gezahlt werden müssen.
- Liquidität 3. Grades: Der dritte Grad umfasst das gesamte Umlaufvermögen eines Unternehmens. Also neben Barmitteln und finanziellen Ansprüchen auch Lagerbestände, Maschinen etc.
Der wichtige Unterschied zwischen Liquidität und der goldenen Bilanz ist, dass sich die Liquidität mit den kurzfristigen Ausgaben und Forderungen beschäftigt und die goldene Bilanz mit den langfristigen Anlagen und Mitteln.
Beide Faktoren haben jedoch etwas gemeinsam. Unternehmen müssen sowohl eine gute Liquidität als auch eine gute “goldene Bilanz” haben. Sollte einer der beiden Aspekte bei einer Überprüfung negativ auffallen, kommt es im Unternehmen schnell zu finanziellen Problemen.
Goldene Bilanzregel: Warum diese Formel der Finanzierung für Unternehmen wichtig ist
Wenn Unternehmen darauf achten, dass die goldene Bilanzregel eingehalten wird, werden finanzielle Risiken vermieden. So werden Finanz-Engpässe und die Gefahr einer Insolvenz bewusst umgangen.
Zusätzlich haben Unternehmen eine leichtere Planung und Planungssicherheit. Sind langfristige Vermögensgegenstände mit langfristigen Mitteln gedeckt, kann die Berechnung für die Rückzahlung bereits in den Finanzplan für die nächsten Jahre mit einfließen.
Wie wendet man die goldene Finanzierungsregel an?
Die Bilanz wird in der Wirtschaft mithilfe einer Formel festgestellt. Bei dieser werden Eigen- und langfristiges Fremdkapital durch das Anlagevermögen geteilt.
Kommt bei der Rechnung ein Ergebnis, was größer oder gleich 1 ist, so ist das Unternehmen zunächst sicher vor Banken, die ihr Geld zurückfordern.
Ist die Summe jedoch kleiner als 1, dann sollte sich das Unternehmen nochmals den Finanzplan anschauen. Wenn es nicht schnell Geld einnimmt oder in Form eines Kredits von der Bank aufnimmt, könnte es sein, dass eine Verschuldung bevorsteht.
Generell ist es für jedes Unternehmen wichtig, jederzeit alle Finanzen im Blick zu haben. Werte wie die Liquidität und die goldene Bilanz können dabei helfen, den Überblick zu behalten und die Finanzplanung entsprechend zu gestalten.