Viele lernen erst in ihrem späteren Lebensabschnitt die Begrifflichkeiten rund um das Thema Finanzamt, Steuern und Steuerbescheid kennen. Eines dieser Themen sind die Finanzamtsnummer, die Steuernummer und die sogenannte Steuer-ID. Doch was bedeuten diese Begriffe? Braucht man in jedem Fall jede einzelne Nummer? Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr darüber.
Achtung Verwechslungsgefahr: Finanzamtsnummer, Steuernummer, Steueridentifikationsnummer
Wissenswert: Die Finanzamtsnummer ist nicht die Steuernummer für den Einkommensteuerbescheid und die Steuernummer ist nicht die Identifikationsnummer. Diese Dokumente werden jeweils von unterschiedlichen Behörden vergeben. Jedem Arbeitnehmer in Deutschland wird eine eigene Finanzamtsnummer zugeordnet und ist steuerlich relevant. Diese Nummer ist nicht zu beantragen. Sie wird einem erteilt und ist in der Steuernummer mit integriert. Die aus vier Ziffern bestehende Finanzamtsnummer dient einem Zweck: der Identifikation des Finanzamtes, welches für Sie tätig ist, und der Abgrenzung der Finanzämter untereinander.
Wenn Sie die Finanzamtsnummer angeben müssen beim Ausfüllen von Dokumenten (abgesehen von der Steuererklärung), finden Sie sie wie folgt heraus: Auf der Website des Bundeszentralamtes für Steuern und Finanzen befindet sich ein Suchfeld mit der Postleitzahl und der Stadt. Dort geben Sie Ihre Daten ein.
Die Steuer-ID dient der Modernisierung des Besteuerungsverfahrens und bezieht sich auf die Einkommensteuer. Nach einem Umzug bleibt die Steuer-ID unverändert. Wenn Sie Ihre Steuer-ID nicht finden, können Sie sich das passende Dokument über ein Online-Formular vom Bundeszentralamt für Steuern, das für Ihr Bundesland zuständig ist, zuschicken lassen.
Komplizierter Papierkram oder leicht im Web: So gelangen Sie an Ihre Finanzamtsnummer
Um Ihre Finanzamtsnummer herauszufinden, müssen Sie zunächst in Ihren Unterlagen suchen, die Sie vom zuständigen Finanzamt erhalten haben. Man kann die Nummer auf Briefen finden, auf Steuerbescheiden oder auf allen in diesem Zusammenhang wichtigen Dokumenten. Wenn Sie Ihre Finanzamtsnummer verloren haben, ist es sehr wichtig, sofort das zuständige Finanzamt zu konsultieren. Häufig besteht zudem die Möglichkeit, bei der Verwaltung weitere Informationen über die Finanzamtsnummer und andere Nummern zu erhalten. Die Finanzämter sind auch im Internet präsent. Recherchieren Sie das Finanzamt Ihrer Stadt und Gemeinde. Alternativ können Sie auf der Website des Bundeszentralamtes für Steuern eine Anfrage stellen.
Umgezogen, was nun?
Wie bereits erwähnt, wirkt sich ein Umzug nicht auf die Steuer-ID aus. Insofern erspart Ihnen das Arbeit. Anders ist es bei der Finanzamtsnummer, da sie immer auf Ihren Wohnort bezogen ist. Denn die Finanzamtsnummer richtet sich nach der Region, in der man aktuell wohnt, und nach der jeweiligen Postleitzahl. Wenn Sie umziehen, ändert sich diese Nummer beim Finanzamt.
Bei Fragen Experten konsultieren
Achtung: Steuerrechtliche Themen sind alles andere als einfach, nichts für Anfänger und können bei Unerfahrenheit schnell zu Problemen führen. Es ist wichtig, dass Sie jedes Dokument in Bezug auf das Finanzamt gesondert in einem Ordner lagern, damit Sie die wichtigen Nummern gar nicht verlieren. Außerdem lohnt es sich zusätzlich, die Dokumente vom Finanzamt eingescannt auf dem Computer und/oder auf einem USB-Stick zu speichern. Letzteres ist sehr sinnvoll, da viele Arbeitgeber und Behörden mittlerweile digitalisiert sind.
Bei Unsicherheiten hinsichtlich Ihrer Steuernummer, Steueridentifikationsnummer bzw. Ihrer Finanzamtsnummer gilt: Fragen Sie zunächst das zuständige Finanzamt und lassen Sie sich bei einem Termin ausführlich beraten. Fragen Sie beim Finanzamt ruhig nach, was die einzelnen Nummern für eine Bedeutung haben. Sollte Ihnen das keine Hilfe sein, bleibt als letzter Schritt der Steuerberater. Konsultieren Sie den Steuerberater Ihres Vertrauens und geben Sie ihm alle nötigen Dokumente als Kopie mit. Fragen Sie auch in diesem Fall bei Unklarheiten nach, denn das Steuerrecht in Deutschland ist relativ kompliziert. Lassen Sie sich einen Steuerberater – wenn Sie keinen kennen – von Kollegen, Freunden, Bekannten oder Verwandten empfehlen und erfragen Sie persönlich oder telefonisch alles Wichtige für Steuerpflichtige, um die Kompetenzen einschätzen zu können.