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StartIndustriePreisrückgang bei Gebrauchtwagen zum Jahreswechsel 2023/2024

Preisrückgang bei Gebrauchtwagen zum Jahreswechsel 2023/2024

Nicht nur die Kosten für Mieten, Lebensmittel & Co. sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Auch die Kosten für gebrauchte Fahrzeuge sind über die Jahre hinweg enorm in die Höhe geschossen. Insbesondere zu Beginn des letzten Jahres kletterten die Preise für Gebrauchtwagen immens. Im März 2023 wurde der bisherige Höchststand erreicht. Ende 2023 dann die positive Nachricht: Der Preisanstieg hat sich wieder verlangsamt und zu einem Preisrückgang bei Gebrauchtwagen geführt, auch wenn das Preisniveau nach wie vor hoch ist. So zumindest die aktuellen Ergebnisse des Europa-Reports. 

Ursachen für das hohe Preisniveau im Jahr 2023

Die Ursachen für die hohen Gebrauchtwagenpreise sind vielfältig und bedingen sich gegenseitig. Einerseits ist diese Entwicklung auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen, da viele Pendler vom öffentlichen Nahverkehr auf das Auto umgestiegen sind, wodurch sich die Nachfrage nach Gebrauchtwagen vervielfachte. Energiekrise und Inflation haben ebenso dazu geführt, dass sich die Nachfrage erhöht hat. Die Menschen hatten deutlich weniger Geld für den Kauf von Neuwagen zur Verfügung und sich deshalb für gebrauchte Fahrzeuge entschieden. Außerdem ist das hohe Preisniveau darauf zurückzuführen, dass es aufgrund der Pandemie vielerorts zu Produktionsstillständen kam, was verzögerte Auslieferungen zur Folge hatte. So schrumpfte das Angebot an Gebrauchtwagen seit Jahrzehnten erstmals. Im Jahr 2021 ging die Auswahl an gebrauchten Fahrzeugen im Vergleich zum Vorjahr beispielsweise um 11 % zurück. 

Die Auswirkungen der Pandemie und geopolitischer Ereignisse wie der Krieg in der Ukraine haben ebenso einen Einfluss auf die Preisentwicklung für Neuwagen. Auch aus diesen Gründen führten Faktoren wie Produktionsengpässe sowie verzögerte Lieferzeiten zu deutlich höheren Preisen. Es ist wenig verwunderlich, dass der explosionsartige Preisanstieg unweigerlich dazu führte, dass die Nachfrage für Gebrauchtwagen gestiegen ist und die Neuwagen-Nachfrage einbrach. 

Nachhaltigkeitsaspekt gewinnt zunehmend an Bedeutung 

Ob gebrauchte Gabelstapler, gebrauchte LKWs oder gebrauchte PKWs – viele wissen die Vorteile von gebrauchten Fahrzeugen zu schätzen. Dies hängt allerdings nicht nur mit den günstigeren Preisen zusammen, sondern auch mit dem Aspekt der Nachhaltigkeit, der in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Wer auf ein gebrauchtes Fahrzeug zurückgreift, der schont demnach nicht nur seinen Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Doch warum ist das so? Ein Grund dafür ist, dass für die Produktion eines neuen Fahrzeuges enorme Energiemengen aufgebracht werden müssen, die sich schädlich auf die Umwelt auswirken. Auf diese Art und Weise können hohe Mengen an CO²-Emissionen eingespart werden. Dabei darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass neuwertige Fahrzeuge im Vergleich zu gebrauchten Fahrzeugen in der Regel deutlich weniger Sprit verbrauchen, was beim Kauf eines neuen Fahrzeugs ebenso berücksichtigt werden sollte. 

Ob man sich letztendlich für oder gegen ein gebrauchtes Fahrzeug entscheidet, hängt von verschiedenen Faktoren und Präferenzen ab. Neben der Tatsache, dass die meisten gebrauchten Fahrzeuge im Vergleich zu neuen Fahrzeugen mehr Sprit verbrauchen, ist der Aspekt, dass die Reparaturkosten meist höher ausfallen, ein weiterer Nachteil. Mit zunehmender Lebenszeit steigen diese natürlich an. Demgegenüber steht jedoch der Vorteil, dass gebrauchte Fahrzeuge wesentlich schneller verfügbar sind als neue Fahrzeuge, auf die man oftmals mehrere Monate warten muss. 

Trends für das Jahr 2024

Laut des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) ist hinsichtlich der Pkw-Neuzulassungszahlen mit einer rückläufigen Entwicklung zu rechnen. Man geht davon aus, dass es im Jahr 2024 zu etwa 200.000 weniger Neuzulassungen kommen wird.

Die erhöhten Rohstoffkosten werden sich wohl auch in diesem Jahr weiterhin negativ auf die Fahrzeugpreise auswirken. Infolgedessen dürften die hohen Preise einige Kaufinteressenten abschrecken. Hinzu kommt der Aspekt, dass viele Bürger zunehmend verunsichert sind, was die Entwicklungen in der Verkehrs- und Klimapolitik betrifft. Der kürzliche Wegfall der E-Auto-Prämie führte zum Beispiel dazu, dass die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen massiv zurückgegangen ist. Solche Entscheidungen verunsichern viele Menschen nachhaltig, was vermutlich zur Folge hat, dass die Kaufbereitschaft weiter sinken wird. 

Was die Entwicklung von Gebrauchtwagen betrifft, bleibt zu hoffen, dass die Preise weiterhin stabil bleiben und nicht, wie im März letzten Jahres, Rekordwerte erreichen. Einige Händler befürchten dennoch rückläufige Geschäfte im Jahr 2024. Begründet wird dies mit der Kaufzurückhaltung, die bereits im letzten Jahr deutlich wahrgenommen wurde. Die hohen Preise führen schlicht und ergreifend dazu, dass die Menschen an allen Ecken und Kanten sparen müssen. Viele haben außerdem Zukunftsängste und legen ihre Einkünfte daher lieber zur Seite, anstatt sie für Neuanschaffungen zu nutzen.

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