Die Existenz der Berufsbezeichnung Kfz-Mechatroniker ist wahrscheinlich jedem geläufig. Das liegt daran, dass diese Berufsausbildung absolut angesagt ist. Dabei beklagen sich viele berufstätige Mechatroniker über ein zu geringes Gehalt – zu Recht? Wie viel verdient man als Kfz-Mechatroniker in Deutschland eigentlich und gibt es Gehaltsunterschiede?
Kfz-Mechatroniker: Fakten, Aufgaben und Ausbildung
Nach einer Auswertung des Bundesinstituts für Berufsbildung ist die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker die beliebteste. Dabei empfinden ausgelernte Fachkräfte in diesem Bereich den Beruf als äußerst positiv, jedoch hinsichtlich der körperlichen Anstrengung auch weniger angenehm. Aber nicht nur die physische Belastung gibt Anlass zum Unmut, sondern auch das Einkommen. Die Bezahlung ist von Region zu Region sehr unausgewogen und unterschiedlich.
Das Gehalt eines Kfz-Mechatronikers in der Ausbildung
Die Ausbildung für diese Berufsgruppe dauert – ähnlich wie in anderen auch – rund dreieinhalb Jahre. Der monatliche Verdienst liegt im ersten Ausbildungsjahr dabei zwischen knapp 700 und 950 Euro. Im zweiten Jahr steigt das Gehalt auf 750 bis 1.000 Euro an und im dritten erhalten die Auszubildenden 1.000 Euro im Durchschnitt.
Angehende Kfz-Mechatroniker haben gegen Ende der Ausbildung bestimmte Tätigkeitsschwerpunkte:
- technische Vertiefung bei Pkws
- Nutz- und Landfahrzeuge
- technische Fortbildung im Bereich Zweiräder
- Karosserietechnik
Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Auswahl vom Schwerpunkt lediglich den eigenen Interessen dient und keine Aussichten auf ein höheres Gehalt bietet.
Was fertig ausgebildete Kfz-Mechatroniker im Monat verdienen
Das bundesweite Durchschnittsgehalt eines Kfz-Mechatronikers liegt bei 3.100 Euro brutto. Das ergibt ein Jahreseinkommen von 37.200 Euro. Erfahrungsberichten zufolge steigt das Gehalt in den ersten fünf Berufsjahren um 11 Prozent an. Nach sechs bis zehn Jahren liegt der Verdienst schließlich etwas über dem Durchschnitt. Weil es auf den Straßen viel mehr Autos als Motorräder gibt, verdienen Kfz-Mechatroniker in diesem Schwerpunktbereich mit 2.400 Euro im Monat (brutto) am wenigsten.
Tatsache ist, dass es mehr männliche als weibliche Kfz-Mechatroniker gibt. Das liegt leider auch am Gehalt. Denn Frauen verdienen in dieser Berufsgruppe rund 12 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.
An diesen Orten sind die Verdienst-Spitzenreiter
Nach einer bundesweiten Auswertung lässt sich sagen, dass Baden-Württemberg mit einem Durchschnittsgehalt von 3.200 Euro die Nase vorn hat. Die Länder Thüringen und Sachsen-Anhalt liegen mit 2.600 Euro brutto auf den letzten Plätzen. Doch nicht nur die Lokalisierung bzw. die Region beeinflusst das Gehalt, sondern auch das Unternehmen, in dem man angestellt ist. Ähnlich wie in anderen Berufen zahlen Großunternehmen am meisten. Dort erhält man mit 3.000 Euro den Durschnitt. Mittelständische bis kleine Unternehmen hingegen zahlen den Mechatronikern ungefähr 2.600 Euro brutto.
Unternehmen schließen mit den Kfz-Mechatronikern Tarifverträge, die ein besseres Gehalt in Aussicht stellen als in anderen Betrieben. Denn in Tarifverträgen werden zusätzliche Zahlungen wie Gratifikationen (beispielsweise Weihnachtsgeld) und Urlaubsgeld ausbezahlt.
So kann das Gehalt eines Kfz-Mechatronikers gesteigert werden
Damit angehende Kfz-Mechatroniker auf mehr Einkommen hoffen können, müssen sie in Kauf nehmen, viele Fort-und Weiterbildungen zu absolvieren. Das ist der Tatsache geschuldet, dass durch tiefes Spezialwissen der Kundenkreis erweitert werden kann. Ein beliebtes Ziel ist der Meister. Denn wenn man einen Kfz-Meister-Abschluss hat, dann besteht die Möglichkeit, sich mit der eigenen Werkstatt selbstständig zu machen. In diesem Fall können kaum Gehaltsangaben gemacht werden, denn das hängt von zu vielen Faktoren ab. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass ein jährliches Durchschnittsgehalt von 39.000 bis 47.000 Euro erzielt werden kann.
Es besteht schließlich auch die Möglichkeit, sich zu einem staatlich geprüften Techniker ausbilden zu lassen. Hier steigt das Gehalt deutlich an, wobei auf der anderen Seite mehr Berufserfahrung gefordert wird.