Vor allem für Unternehmen spielt Leasing eine wichtige Rolle. Statistiken zufolge sind mehr als die Hälfte aller Firmenfahrzeuge geleast. Ob Lkw, Dienstfahrzeuge oder Stapler – vor der Anschaffung kommt es stets zu Kopfzerbrechen. Denn die Meinungen gehen sogar innerhalb eines Unternehmens oft einmal auseinander. Leasen oder kaufen? Wofür man sich letztendlich entscheidet, hängt von diversen Faktoren ab.
Klassisch kaufen: Macht das überhaupt noch Sinn?
Der Kauf von Fahrzeugen für die Firmenflotte war lange Zeit Usus für Unternehmen. Nach einem Kauf gehen Lkw, Stapler oder Pkw in das Eigentum des Unternehmens über. Dies macht die Investition natürlich besonders planbar. Zudem können die Ausstattung, das Modell und ein spezieller Anbau ganz nach Belieben gewählt werden. Vor allem für die Mitarbeiter kann das durchaus eine Arbeitserleichterung darstellen.
Natürlich sind die Kosten beim Kauf nicht zu unterschätzen. Ob Pkw oder Stapler – fünfstellige Beträge werden schnell fällig. Für einen Lkw müssen unter Umständen sechsstellige Summen bezahlt werden. Wenn Unternehmen ein Auto, einen Lkw oder einen Gabelstapler gebraucht kaufen, spart dies im Vergleich natürlich Geld. Auch hier wird das Fahrzeug zum Eigentum des Unternehmens. Die Anschaffungskosten sind dabei aber oft deutlich günstiger. Der Gebrauchtkauf kann vor allem für junge Unternehmen oder kleine Familienbetriebe eine spannende Finanzierungsoption darstellen. Vor allem für Fahrzeuge und Geräte im Bereich der Lagerhaltung muss es nicht immer ein Neuwagen sein. Dabei muss beim Gebrauchtkauf natürlich auf das Preis-Leistungs-Verhältnis geachtet werden. Manche Marktplätze für gebrauchte Stapler und Flurförderfahrzeuge bieten generalüberholte Geräte an. So kann sichergestellt werden, dass sich keine versteckten Mängel am Gebrauchtgerät finden.
Leasing als beliebte Finanzierungsform für Unternehmen
Leasen oder kaufen ist nicht neu. Schon lange bevor Privatpersonen begonnen haben, ihre Pkws per Leasing zu finanzieren, haben Unternehmen mit dieser Finanzierungsform geliebäugelt. Der Grund dafür ist schnell gefunden. Beim Leasing gerät die kurzfristige Liquidität des Unternehmens nicht in Gefahr. Zudem bleiben Fahrzeuge und Geräte aus der Leasingflotte bilanzneutral. Dies kann im Umkehrschluss zu besseren Konditionen bei Banken und Lieferanten führen. Das Operatingleasing ist zudem als Betriebsausgabe voll absetzbar. Besonders von Interesse ist diese Form für Lkw und Stapler. Denn um das Operating Leasing anwenden zu können, muss das Fahrzeug hauptsächlich betrieblich genutzt werden. Beim Leasing gibt es für Unternehmen natürlich auch kein Verwertungsrisiko. Nach Ende der Laufzeit geht das Fahrzeug einfach in den Besitz des Leasinggebers über. Ein Weiterverkauf oder anfallende Reparaturen von Verschleißteilen sind für den Leasingnehmer nicht mehr von Bedeutung.
Leasingrate kann Fluch und Segen zugleich sein
Beim Abschluss eines Leasingvertrags wird eine entsprechende Leasingrate ermittelt. Diese laufenden Kosten müssen möglichst genau auf die gefahrenen Kilometer bei Pkws und Lkws oder die Betriebsstunden bei Staplern abgestimmt werden. Kommt es hier zu falschen Angaben oder Fehlern, kann die Leasingrate nachträglich erhöht werden oder Unternehmen zahlen von Beginn an deutlich zu viel Geld. Vor allem in kleinen Unternehmen gibt es oft keine gesonderte Finanzabteilung, die bei der Berechnung hilft. Um eine möglichst exakte Leasingrate ermitteln zu können, braucht es folgende Daten:
- Anschaffungswert
- Restwert
- Leasingdauer (in Bezug auf Betriebsstunden oder gefahrene Kilometer)
- Jahres-Zinssatz
Von Online-Rechnern sollten Unternehmen Abstand nehmen. Die sind nicht immer zuverlässig und können vor allem bei umfangreichen Leasing-Finanzierungen die Kosten falsch darstellen. Wenn keine eigene Finanzabteilung im Familienbetrieb installiert wurde, lohnt es sich, bei der vorgegebenen Leasingrate noch einmal nachzurechnen. Dabei werden gerne ein paar Prozent aufgeschlagen.
Kaufen kann im Endeffekt günstiger sein
Im Bereich der Firmenflotte macht der Kauf vor allem im Bereich der Stapler und Geräte Sinn, die nur auf dem eigenen Firmengelände betrieben werden. Ein Shuttle-Lkw beispielsweise läuft oft nur wenige Kilometer am Tag. Die Leasing-Finanzierung würde in einem solchen Fall keinen Sinn machen. Beim Kauf hingegen lässt sich das Fahrzeug oft problemlos über viele Jahre hinweg nutzen. Verschleißteile müssen zudem nur selten ersetzt werden, da es wenig Betrieb gibt.
Ein Kauf kann auch bei Staplern und anderen Flurförderfahrzeugen sinnvoll sein. Denn hier wäre im Regelfall fast schon ein Full-Service-Vertrag notwendig. Neben dem klassischen Leasing sind darin auch Reparaturleistungen sowie Lohn- und Materialkosten enthalten. Beim täglichen Gebrauch kann es passieren, dass Schutzbleche oder Gabeln verbogen werden. Eine kleine Unachtsamkeit reicht bereits aus, um Kosten im drei- oder vierstelligen Bereich zu verursachen. Diese geringfügigen Schäden haben oft aber keinen Einfluss auf den sicheren Betrieb des Geräts. Im Full-Service-Leasing wird eine Reparatur trotzdem fällig. Kommt es zu häufigen Reparaturkosten, kann die Leasingrate angepasst werden. Daraus ergeben sich dann oft hohe Kosten.