Ganz gleich, ob es darum geht, Prothesen zu bauen, die technisch auf dem neuesten Stand sind, oder neue Geräte zu entwickeln, die die menschliche Gesundheit auf ein neues Hoch bringen: Die Medizin- und Pharmaindustrie sorgt dafür, dass es uns im Krankheitsfall besser geht. Doch wie sieht eine Tätigkeit in diesem Bereich aus und wie weit kann man in der Forschung gehen?
Einblick in die Branche
Die hohe Innovationskraft und neue Techniken sind typische Merkmale im Rahmen der Medizin- und Pharmaindustrie. Eine Besonderheit zu anderen Berufszweigen und Konzernen besteht darin, dass die Medizin- und Pharmaindustrie eine Vielzahl von Wissenschaftsdisziplinen vereint. Dazu zählt vor allem die Chemie, die in der Realisierung der Produkte mitwirkt. Medizintechnik und Pharmaerzeugnisse sind aufgrund ihrer weltweiten Dringlichkeit und Notwendigkeit von immensem Interesse für alle Menschen. Deshalb auch erfolgversprechend in Bezug auf die berufliche Karriere. Die Umsätze steigen dabei stetig an – und damit auch die Gehälter. Die Einsatzmöglichkeiten als Ingenieur oder Techniker werden immer vielseitiger und umfassender. Es besteht sogar die Chance, selbst eine neue innovative Technik zu entwickeln.
Schon bei Berufsstart kann man mit hohen Einstiegsgehältern rechnen. Die Gesundheitswirtschaft und alle damit verbundenen Zweige machen in Deutschland allein 12 % des Bruttoinlandsprodukts aus, wobei Deutschland in Europa an der Spitze steht und weltweit auf dem vierten Platz ist. Die Medizinindustrie und der technische Fortschritt bringen Deutschland weltweit auf Platz 3. Die Anzahl der Beschäftigten hängt davon ab, was zu diesem Branchenzweig zählt. Unter Berücksichtigung der Vielseitigkeit der Medizin- und Pharmabranche ergibt sich (unter Berücksichtigung von Ärzten, Pflegern und Apothekern) eine Beschäftigtenzahl von 5,7 Millionen. Jobs in der Medizintechnik belaufen sich auf 140.000 Anstellungen. In der Pharmaindustrie sind es etwa 131.000. Benötigt werden zukünftig vor allem Elektrotechniker, Chemieingenieure, Verfahrenstechniker, Ingenieure für Maschinen- und Anlagenbau und weitere.
Welche Aufgaben kommen auf einen zu?
In der Medizin- und Pharmaindustrie geht es um die Umsetzung von Prinzipien aus dem Ingenieurwesen nur auf dem Gebiet der Medizin. Im Vordergrund steht die Entwicklung von technischen Geräten sowie der Installation und Wartung von Anlagen in medizinischen Bereichen wie Therapie, Vorbeugung und Prävention. Ein anschauliches Beispiel für die Wichtigkeit dieses Ingenieurberufs ist die Konzipierung und Herstellung von Diabetes-Geräten und Herzschrittmachern. Alleine in Deutschland bekommen 106.000 Menschen im Jahr einen Herzschrittmacher transplantiert. Wie in anderen Berufen auch ist eine Spezialisierung wie beispielsweise im Bereich der Implantaten und Prothesen möglich.
Auch in Bezug auf die Pharmazie werden immer mehr Ingenieure gebraucht. Dieser Bereich in der Wirtschaft ist sehr umfangreich und gesellschaftlich von großem Interesse. Das jüngste Beispiel war das Ausmaß der Corona-Pandemie und der Umgang mit der Bekämpfung. In pharmazeutischer Hinsicht müssen Arzneimittel entwickelt und Anlagen konstruiert werden, die der Forschung und der Produktion dienlich sind. Betroffen sind die Pharmakologie, die pharmazeutische Technologie, die klinische Pharmazie und die Katastrophenpharmazie.
Aktuelle Themen und wichtige Neuerungen
Die Technik ist ein Bereich der kontinuierlichen Verbesserung und wird stetig weiterentwickelt. Dabei sind in Krisenzeiten gewisse Technologien wichtiger als andere. Zu den besonderen Neuerungen, die es in der Medizin- und Pharmaindustrie bedarf, zählen beispielsweise Robotersysteme zur Produktion von Impfstoffen, Exoprothesen, die fehlende Körperteile ersetzen und sich neuronal steuern lassen, Fitnesstracker in Handys oder Uhren und biohybride Herzschrittmacher, bei denen keine elektrischen, sondern optische Impulse ausgelöst werden.