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Lehrermangel in Deutschland

Während es immer mehr Schüler gibt, nimmt die Anzahl der Lehrer stetig ab. Dabei ist der Lehrermangel schädlicher, als man annehmen könnte. Unbesetzte Stellen sorgen für Unterrichtsausfall, sodass die Schüler mit dem Stoff nach hinten fallen. Doch warum ist das so? Und wie kann das behoben werden?

Was sorgt für einen Lehrermangel?

Lehrermangel ist ein heikles Thema und Gegenstand von vielen Diskussionen, die nach den Ursachen und möglichen Lösungsansätzen forschen. Ursächlich für den Mangel an Lehrern sind verschiedene Aspekte, die alle berücksichtigt werden müssen. Eines der Hauptprobleme ist die demografische Entwicklung. Viele Lehrer gehen in den Ruhestand und es gibt nicht genügend Nachwuchs, der diesen Aspekt ausgleicht. Außerdem sehen viele die Arbeit als Lehrer nicht als attraktiv an, was auch wiederum aufgrund verschiedener Ursachen der Fall ist. Dazu zählt beispielsweise das umfangreiche Studium, welches im Schnitt vier bis fünf Jahre dauert, wobei noch ein ganzes Jahr Referendariat hinzu kommt. 

Auch solche Tatsachen wie die geringe Bezahlung sind ein Auslöser bei vielen jungen Leuten, diesen Beruf nicht zu ergreifen. Die Möglichkeit, als Quereinsteiger anzufangen, begegnet eher größeren Herausforderungen. Die Anforderungen variieren von Bundesland zu Bundesland. Schließlich ist der Mangel an Lehrern verstärkt durch die Masse an neu hinzukommenden Schülern und die Kapazitätsgrenzen der Schule.

Ein Blick in die mögliche Entwicklung

Der Lehrermangel ist ein gravierendes und nicht leicht lösbares Problem, was die Gesellschaft vor große Herausforderungen stellt. Einige empirische Untersuchungen haben ergeben, dass die Anzahl der Schüler bis 2035 um eine halbe Million steigen wird. Daher ist es dringend nötig, neue Lehrer auszubilden. Bis 2030 werden bundesweit 55.000 neue Lehrkräfte benötigt, um alle Schüler einheitlich unterrichten zu können. Dass sich das nicht sofort lösen lässt, leuchtet ein und ist laut Prognosen auch ein Thema, das uns noch viele Jahre beschäftigen wird.

Doch auch andere Aspekte wie neue Konzepte in der Unterrichtsplanung sind aktuell Gegenstand vieler Diskussionen und Überlegungen. So wird vorgeschlagen, Hybridunterricht durchzuführen (also eine Mischung aus Präsenz- und digitalem Unterricht), die Klassen in der Anzahl zu vergrößern, ehemalige Lehrer aus dem Ruhestand zurückzuholen und weitere Visionen, die nicht immer auf Begeisterung stoßen. Da bislang kein geeignetes Konzept zu Tage getreten ist, bleibt abzuwarten und zu beobachten, ob mit den aktuellen Maßnahmen entgegen der bisherigen Prognosen eine Besserung in Sicht ist.

Lehrermangel in den verschiedenen Bundesländern

Der Lehrermangel betrifft sehr viele Teile Deutschlands, wobei manche Bundesländer mehr und andere weniger betroffen sind. Einige Umfragen haben ergeben, dass im Jahre 2023 etwa 12.000 Stellen unbesetzt geblieben sind. Zu den Bundesländern, die besonders stark vom Lehrermangel betroffen sind, gehört Nordrhein-Westfalen mit mehr als 8.000 unbesetzten Stellen. Im Vergleich dazu gibt es in Sachsen-Anhalt und Berlin nur 800 unbesetzte Stellen – also statistisch deutlich weniger. 

Einen eher geringen Lehrermangel haben Bundesländer wie das Saarland, Rheinland-Pfalz, Brandenburg, Bayern und Hessen zu verzeichnen.

Folgen des Lehrermangels

Der Lehrermangel beschäftigt nicht nur die Politik und die Gesellschaft als solches. Die direkt betroffenen Menschen sind die Schüler selbst. Dabei hat der Lehrermangel einen negativen Beigeschmack, die den Bildungsansprüchen der nächsten Generationen nicht gerecht werden. Es herrscht ein vermehrter Unterrichtsausfall. Auch nimmt die Qualität des Unterrichts im Allgemeinen ab – gerade deswegen, weil die aktuellen Lehrkräfte sehr überlastet sind. Die Überlastung wiederum sorgt dafür, dass die Lehrer sich nicht ausreichend auf den Unterricht vorbereiten können und den Schülern innovative Lehrmethoden näherbringen können. Außerdem leidet das ohnehin schon schlechte Image des Lehrerdaseins immer mehr, sodass Absolventen dem Lehramtsstudium eher negativ entgegenstehen. Die Schüler entwickeln immer weniger Motivation zum Lernen und die Noten verschlechtern sich.

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