Was vor 15 Jahren als charmante Idee auf drei Rädern begann, hat sich zu einer festen Größe in der Systemgastronomie entwickelt. Die Coffee-Bike GmbH feiert ihr 15-jähriges Bestehen – ein Meilenstein, der den Weg von improvisierten Anfängen hin zu einem hochprofessionellen, international agierenden Franchise-System markiert.
Wir haben mit Geschäftsführer Mark Rüter über die entscheidenden Wendepunkte, die Bewährungsprobe während der Pandemie und seine Vision für die kommenden Jahrzehnte gesprochen.
GESCHÄFTSWELT HEUTE: Herr Rüter, für unsere Leser, die das Konzept vielleicht noch nicht kennen: Was genau macht die Coffee-Bike GmbH aus?
Mark Rüter: Im Kern bringen wir hochwertigen Kaffeegenuss dorthin, wo man ihn sonst oft vergeblich sucht. Unser Konzept basiert auf vollständig autarken, mobilen Kaffeebars. Das bedeutet, unsere Bikes benötigen keinen externen Wasser- oder Stromanschluss und können extrem flexibel eingesetzt werden – ob im Park, auf Firmenveranstaltungen oder in Fußgängerzonen. Was einst als handgefertigtes Einzelstück in einer Garage begann, ist seit 2011 ein professionelles Franchise-System, mit dem wir mittlerweile in zahlreichen Metropolen weltweit vertreten sind.
GH: Herr Rüter, 15 Jahre sind in der schnelllebigen Gastronomie-Branche eine halbe Ewigkeit. Wenn Sie auf diese Zeit zurückblicken: Was waren für Sie die entscheidenden Meilensteine in der Entwicklung von Coffee-Bike?
Mark Rüter: Rückblickend sticht für mich vor allem der Schritt in die Internationalisierung hervor. Das war ein gewaltiger Sprung. Wir haben nicht nur eine eigene Tochtergesellschaft im Vereinigten Königreich gegründet, sondern konnten auch erfolgreich Masterpartner in anderen Ländern, wie beispielsweise Rumänien, gewinnen. Zu sehen, dass unser Konzept nicht nur in Deutschland, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus funktioniert und wächst, war und ist ein absolutes Highlight der letzten Jahre.
GH: Neben der Expansion hat sich sicher auch das Unternehmen selbst verändert. Wie unterscheidet sich das Coffee-Bike von heute von dem der Anfangstage?
Mark Rüter: Der Unterschied ist immens, vor allem im Markenauftritt. In der Anfangszeit war vieles noch „Handarbeit“ im wahrsten Sinne des Wortes – da wurden Logos selbst gebastelt und Flyer eigenhändig entworfen. Heute agieren wir auf einem ganz anderen Level. Wir haben ein professionelles Corporate Design etabliert, das Qualität und Vertrauen ausstrahlt. Unser Anspruch ist heute klar definiert: Wo Coffee-Bike draufsteht, ist auch verlässlich das Coffee-Bike-Erlebnis drin. Diese Professionalisierung war essenziell für unseren heutigen Status.
GH: Die letzten Jahre waren für die Gastronomie durch die Corona-Pandemie extrem schwierig. Wie hat Ihr mobiles Konzept diese Krise überstanden?
Mark Rüter: Natürlich waren auch wir im ersten Moment geschockt, die Situation war für alle neu und bedrohlich. Aber dann zeigte sich sehr schnell die Stärke unseres Geschäftsmodells. Da wir mobil sind und draußen an der frischen Luft arbeiten, konnten wir dort weitermachen, wo die klassische stationäre Gastronomie schließen musste. Das hat nicht nur wirtschaftlich geholfen, sondern auch das Ansehen unseres Handwerks gesteigert. Die Kunden haben die Arbeit unserer Baristas und die Verfügbarkeit von hochwertigem Kaffee in dieser Zeit ganz neu wertzuschätzen gelernt. Wir waren flexibel genug, um genau dort zu sein, wo wir gebraucht wurden.
GH: Was ist Coffee-Bike heute für Sie – mehr als nur ein Franchise-System für Kaffee?
Mark Rüter: Absolut. Es geht längst nicht mehr nur um den Verkauf eines Heißgetränks. Ein Coffee-Bike ist heute ein sozialer Ankerpunkt. Es ist ein „Place to be“, an dem Menschen zusammenkommen, kurz innehalten und genießen. Wir schaffen mit unseren Bikes Orte der Begegnung und kleine Auszeiten im Alltag. Das ist der Kern dessen, was wir heute repräsentieren.
GH: Zum Abschluss ein Blick in die Glaskugel: Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Unternehmens?
Mark Rüter: Mein größter Wunsch ist, dass wir unseren Mut behalten. Wir müssen weiterhin innovativ bleiben und uns trauen, neue Wege zu gehen, um die Träume unserer Partner und Kunden zu verwirklichen. Ich hoffe sehr, dass wir uns nicht auf dem Erreichten ausruhen. Wenn wir in 25 oder sogar 50 Jahren zurückblicken, möchte ich sagen können, dass wir auch nach dem 15. Jubiläum nicht stehengeblieben sind, sondern uns immer weiterentwickelt haben.
GH: Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg, Herr Rüter.
Daten & Fakten zur Coffee-Bike GmbH
- Ursprung: Was mit einem einzigen, handgefertigten Bike in einer heimischen Garage begann, entwickelte sich 2011 zu einem professionellen Franchise-System.
- Konzept: Der Fokus liegt auf autarken und mobilen Kaffeebars, die ohne externen Wasser- oder Stromanschluss betrieben werden können.
- Größe: Aktuell sind mehr als 250 Coffee-Bikes im Einsatz.
- Unternehmenssitz: Die Zentrale befindet sich in Osnabrück, wo rund 30 Mitarbeiter beschäftigt sind.
International: Neben dem Hauptsitz betreibt das Unternehmen eine eigene Tochtergesellschaft im Vereinigten Königreich (UK).